Die Psychosomatik erkundet Corona

Corona und Psyche

mit: Claas Lahmann Prof. Dr. med., Psychosom. Uni Klinik, FR
Winfried Kern, Prof. Dr. med., Leiter Infektiologie, Uni Klinik, FR
Bernd Kortmann, Prof. Dr. Dr. h. c. Uni Freiburg:                                                                         Seele – Körper – Geist im Spiegel der Corona Pandemie

Meine erste Online Vorlesung in diesem Semester. Das Einloggen ist kein Problem, aber es ist Dienstag und Microsoft hat sich genau diesen Moment gewählt, um mir ein Update zu verpassen. Deshalb fehlen mir einige Minuten, die ich gebraucht habe, um das Update anzuhalten.
Das Format finde ich sehr gelungen. Jeder Referent bekommt 15 – 20 Minuten Zeit für seinen Vortrag und zu jedem Aspekt von „Seele – Körper – Geist“ gibt es einen Input. Nun bin ich gespannt, welche Einsichte es darüber gibt, was Corona mit uns macht.

Körper

Es beginnt Winfried Kern für den Bereich Körper. Er möchte etwas zur Epidemiologie mitteilen, dann zu Langzeit Folgeschäden nach Corona Infektion, sowie weitere Neuigkeiten und offene Frage ansprechen.
Er stellt zunächst fest, dass wir in der zweiten Welle angekommen sind. Es gibt mehr als 50 Millionen Infizierte und mehr als eine Million Tote und das rechtfertigt die Bezeichnung: „saftige Pandemie“.
Wir bekommen viele Tabellen und Statistiken gezeigt, die ich leider nicht alle sehen konnte. Ein paar Fakten: Die globale Fallsterblichkeit liegt zwischen 1 und 10 %, allerdings sind diese Zahlen mit sehr großer Vorsicht zu genießen, da die Erhebungen unterschiedlichen Standards folgen.
In Deutschland war in der ersten Welle keine statistische Übersterblichkeit festzustellen, allerdings in zahlreichen anderen Ländern.
Im Vergleich zur ersten Welle sind jetzt auch viele Kinder erkrankt, so auch in Freiburg. Einige von ihnen entwickeln dabei heftige Entzündungsreaktionen. Über Langzeitfolgen ist im Moment noch wenig bekannt.
Zum Thema „Lockdown“ äußert er sich zweifelnd. Jja, irgendwie sei er schon richtig, aber vielleicht nicht so stark wie jetzt.
Die Lage in Freiburg beschreibt er wie folgt: Die Fallzahlen steigen; es gibt (noch) weniger Schwerkranke als während der ersten Welle, aber es ist klar, dass der Gipfel der Entwicklung noch nicht erreicht ist; die Testkapazitäten sind an ihrer Grenze angelangt; es sind zum Glück nur wenige Mitarbeiter*innen erkrankt; die Nachsorgeambulanz ist noch mit ehemaligen Betroffenen befasst; Klarheit über Art und Ausmaß von Immunität ist nicht vorhanden; von den 47 Impfstoffen, die sich in Entwicklung befinden, sind 11 bereits in Phase 3; die Behandlung bleibt schwierig, das einzig bekannte hilfreiche Medikament ist Cortison.

Seele

Danach spricht Herr Lahmann von der Abteilung „Seele“.
Er berichtet ebenfalls zunächst die aktuellen Zahlen über psychische Beeinträchtigungen. Demnach klagen derzeit 33 % über Ängste (vorher 15 %), 28 % über Depressive Verstimmungen (vorher 9 %) und über posttraumatische Stresssymptome klagen 24% der Patient*innen (vorher 2 %) – beeindruckende Zahlen.
Geht es bei Corona um ein kollektives Trauma? Herr Lahmann zitiert eine Studie, die den Bombenkrieg von London (Blitz) mit der Corona Situation vergleicht. Die proportionale Sterblichkeit ist vergleichbar. Der große Unterschied ist, dass Corona eine Naturkatastrophe ist und das Kriegsgeschehen ein sog. personales Trauma, also von Menschen verursacht wurde, ist für die Trauma Verarbeitung ein wesentlicher Unterschied.
Er bietet uns den Vergleich mit „Höhenbergsteigen“. Ganz oben um den Gipfel liegt eine Todeszone. Hier lässt es sich, wenn überhaupt, nur ganz kurz überleben. Unterhalb davon ist es möglich, sich anzupassen. Anpassung sei überhaupt ein Merkmal psychischer Verarbeitungund zwar sowohl individuell als auch kollektiv. Die Pandemie ist so gesehen ein Stresstest für die Resilienz (Widerstandsfähigkeit).

Krise und Resilienz

Er zeigt uns das chinesische Schriftzeichen für „Krise“. Dieses ist zusammengesetzt aus den beiden Zeichen von „Gefahr“ und „Chance“. Diese Sichtweise kann die Resilienz unterstützen. Weitere Stützen der Resilienz wären: Emotionale Stabilität, einen (psychischen) Ort der Kontrolle, ein positiver Umgangsstil, psychische Flexibilität, Sport und guter Schlaf, soziale Unterstützung, Arbeitsplatzgestaltung und Führung. Er räumt selbst ein, dass das ein wenig nach Küchenpsychologie klingt.
Wir bekommen noch das PERMA Modell aus der Positiven Psychologie vorgestellt: Positive Emotionen, Engagement, Relationship (Beziehungen), Meaning (Bedeutung, Sinn), Accomplishment (Wirksamkeit). Und im Zweifel hilft auch immer noch – mehr Bewegung!
Nun möchte er noch einen Blick auf den Arbeitsplatz werfen, auf Gesundheit und auf die Leugnung von Corona.

Corona und Arbeit

Gerade im Homeoffice ist es gut, einen festen Arbeitsplatz zu haben, sich anzukleiden, sich feste Zeiten einzurichten, auch was die Erreichbarkeit angeht, die Aufgaben zu planen, sich eine Pausenstruktur zu geben und diese Pausen auch zu gestalten. Wichtig auch, nach der Arbeit mit anderen Menschen Kontakte pflegen.
Auch und gerade im Lockdown ist es wichtig, sich nicht zu isolieren. Eine Studie an Forscher*innen in der Antarktis hat gezeigt, dass Isolation die geistigen Fähigkeiten verkümmern lässt. Auch und gerade im Homeoffice führt das zu eher negativen Gefühlszuständen.

Zeitgenössische Herausforderungen

Allgemeiner zum Thema Gesundheit führt Herr Lahmann den Begriff der „VUCA Welt“ ein. Dieser stammt aus der Wirtschaft, speziell aus der Schulung von Führungskräften. Er bedeutet so viel wie: Volatilität (Flüchtigkeit), Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (Vieldeutigkeit). Diese Begriffe sollen umschreiben, welchen Kräften und Zuständen, zeitgenössische Menschen ausgesetzt sind. Es erfordert viel von den Einzelnen, mit so viel Unwägbarkeiten umzugehen. Es kann zu Gefühlen von Angst und Bedrohung kommen und die Betroffene erleiden häufig einen Mangel an Resonanz.
Zum Abschluss gibt es noch ein Zitat von C.G. Jung, das ich hier nur sinngemäß wiedergeben kann. Es ist nicht die Aufgabe der Therapie den Patienten glücklich zu machen, sondern ihn dazu in die Lage zu versetzen, mit den Widrigkeiten des Lebens zurechtzukommen.

Corona Leugnung

Nun noch ein paar Befunde und Gedanken zum Phänomen der Corona-Leugnung. Es gibt nur wenige Studien, die auch nicht allzu viel Aussagekraft aufweisen können. Es scheint so, dass eher empfindliche und ältere Menschen dazu neigen, zu Leugner*innen zu werden.
Eine gewisse Widerstandskraft scheinen Menschen zu haben, die Vertrauen in die Wissenschaft haben, die gute Rechenfähigkeiten haben, die nicht zu Minderheiten gehören, und die Unsicherheit aushalten können. Jungen Menschen scheinen das weniger gut zu können.
Sein Appell ist, dass es nicht notwendig sei, Sicherheit zu gewinnen, und das Kontrolle eher das Problem, als eine mögliche Lösung ist. „Keep calm and carry on!“

Geist

Nun ist Herr Kortmann für den Aspekt des Geistes an der Reihe.
Er bewirbt zunächst ein Buch, das von der „FRIAS“ (Freiburg Institut for Advanced Studies) gerade veröffentlicht wurde. Sein Titel lautet: „Jenseits von Corona“ und es enthält etwa vierzig Beiträge aus den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Inhaltlich beginnt er mit der Frage: „Was wird von Corona bleiben?“ Ist das Ereignis nur eine Delle im üblichen Kurvenverlauf oder hinterlässt die Krise eine echte Veränderung. Einige Gedanken dazu lauten:
Wird die Krise als Chance genutzt, die auch auf andere, drängende Themen der Zeit angewendet werden können, v.a. die Klimakrise.
Immerhin sehen wir, dass entschlossenes wirtschaftliches Umsteuern möglich ist.
Andererseits müssen wir die Erfahrung machen, dass insbesondere Frauen und schlechter ausgebildete Menschen überproportional an der Krise leiden.
Wir müssen auch lernen, dass viele Menschen sich gegenüber Wissenschaft und Medizin sehr skeptisch eingestellt haben.

Was Corona deutlich macht

Die Corona Krise wirkt wie ein Brennglas oder eine Lupe, die bestehende Defizite verstärkt ins Licht rücken und endlich ernsthafte Bemühungen zu deren Beseitigung einfordern.
Weiter entsteht die Einsicht, dass es kein Zurück gibt, weder in eine gute alte Zeit, noch in ein verlorenes Paradies.
Die Krise bietet uns die Chance des Umdenkens. Sie fordert uns auf, uns mehr gemeinwohlorientiert einzustellen. Das wird zum Beispiel bei den Impfstoffen deutlich, sie sollen eben nicht marktwirtschaftlich gehandelt werden können.
Die historische Perspektive zeigt, dass es Traditionslinien in der Seuchenerfahrung gibt. Es gibt sozusagen nichts Neues seit dem 15. Jahrhundert – die Grenzen werden dichtgemacht; es werden Schuldige gesucht, das Unsichtbare wird auf Sichtbares verschoben.
Auf der Positivseite wäre noch zu bemerken, dass Corona einen Digitalisierungsschub bewirkt hat.
Dass trotz starker populistischer Aktivitäten, die Demokratie breites Vertrauen genießt, dass die Regierungen (meist) rational handeln und auch die Gerichte funktionieren.
Auch Verschwörungsmythen sind historisch nichts Neues. Herr Kortmann empfiehlt, mehr miteinander als übereinander zu reden.
Er zieht den Schluss, dass wissenschaftsbasierte Politik bessere Ergebnisse bei der Krisenbekämpfung erreicht und fordert von der Wissenschaft, dass sie klar kommuniziert, was sie weiß, was sie noch nicht weiß und was ihr unbekannt ist.
Da der Zeitrahmen bereits gesprengt ist, werden nur noch wenige Fragen erörtert. Ich bin schon gut aufgefüllt mit diesen Informationen und beende meine Teilnahme.

Die Psychosomatik erkundet „Körperorientierte Psychotherapie“

Körper und Psyche in der Körperpsychotherapie

Bericht vom Psychosomatischen Dienstags-Kolloquium „Körper – Seele – Geist“ der Psychosomatischen Klinik Freiburg vom 14.01.20, von Frank Röhricht, London:
„Körperorientierte Psychotherapie (KOPT) bei somatischer Belastungsstörung“

In der Anmoderation erfahren wir, dass Herr Röhricht sich bereits seit dreißig Jahren mit dem Thema der körperorientierten Psychotherapie befasst. Ich kenne ihn als einen wichtigen Repräsentanten der KOPT, der sich seit Jahren darum bemüht, diese Verfahren wissenschaftlich solide abzustützen.
Herr Röhricht selbst gibt uns dann einen Überblick über den Vortrag:
1. Vorbemerkungen und Definitionen
2. Theorie zur Pathogenese (Krankheitsentstehung) der Somatischen Belastungsstörung (SBLS)
3. Systematik/Rational der KOPT bei SBLS
4. Forschungsergebnisse zur Evaluation der KOPT bei SBLS
5. Zusammenfassung und Diskussion

Vorbemerkungen und Definitionen

Herr Röhricht erläutert uns die Neuerungen in den Diagnoseschlüsseln DSM und ICD. Die Diagnose SBLS ersetzt nun das, was früher „somatoforme Störung“, „Hypochondrie“ etc. genannt wurde. Wenn bei früheren Diagnosen noch die Unterscheidung zwischen medizinisch/somatischen und psychischen Gründen unterschieden wurde, so ist diese Zweiteilung nun hinfällig. Im DSM-5 heißt es nun:

A. Somatische Symptome
– Belastend oder zu Störungen des Alltagslebens führend
B. Psychologische Kriterien bezogen auf körperliche Symptome
– Übertriebene und anhaltende Gedanken über Ernsthaftigkeit
– Anhaltend hohes Angstniveau bzgl. Gesundheit/Symptome
– Gesundheitssorgen (Verhalten)
C. Symptombelastung ist persistierend (> als sechs Monate)
D. Einteilung in leicht/mittel/schwer und +/- Schmerzdominanz

Der lange Weg zur Diagnose

Allerdings finden sich die meisten SBLS Betroffenen zunächst bei Haus- und Fachärzten – Internisten, Kardiologen, Neurologen, Gynäkologen, Zahnärzten oder Rheumatologen. Ebenfalls typischerweise leiden die Betroffenen unter verschiedenen Beschwerden.
Schaut man darauf, wie sich SBLS Patienten verhalten, finden sich folgende Merkmale:

– Sind oft überzeugt, dass körperliche Beschwerden Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung sind („sind real, nicht eingebildet“ = Organogenese)
– Benutzen zumeist funktionale („Maschinen Körper“) Metaphern für die körperlichen Beschwerden
– Denken, dass Freunde/Familie und Ärzte die körperlichen Beschwerden nicht ernst nehmen
– Die Beschwerden machen Sorgen/Angst um die Zukunft

Bei der Untersuchung mit Hilfe eines Fragebogens zum Körperbild stellt sich heraus, dass bezogen auf Körperakzeptanz, Vitalität, Körperkontakt, sexuelle Erfüllung und Selbstaktualisierung, die Betroffenen deutlich niedrigere Werte erzielen als Vergleichsgruppen. Das Körperbild ist also ein wichtiges Merkmal für SBLS Betroffene.
Die SBLS verdeutlicht wie kaum eine andere Krankheit die Verbundenheit von Leib und Geist. Die kartesianische Spaltung in Körper/physikalisch und Gehirn/geistig bietet keine Zugangsweise zu einem angemessenen Verständnis.

Theorie zur Pathogenese (Krankheitsentstehung) der Somatischen Belastungsstörung (SBLS)

Eine große Schwierigkeit bei der Behandlung von Betroffenen ist, dass sie psychologische Erklärungen ihres Erlebens ablehnen. Um also überhaupt in eine therapeutische Beziehung einsteigen zu können, ist es nötig, innerhalb der Erlebniswelt der Betroffenen zu kommunizieren. Das heißt, es werden körperliche Zusammenhänge aufgezeigt, die sich auch auf das Befinden auswirken.
Dazu gehört das neuronale Verständnis der Schmerzwahrnehmung. Der Umstand, dass körperlicher und emotionaler Schmerz sehr ähnlich verarbeitet werden, und dass Stress dazu führt, dass Schmerzen intensiver wahrgenommen werden. Ebenso wie starke Emotionen oder eine starke Fokussierung auf den Schmerz.
Dazu gibt es nun ein Modell von verschiedenen Faktoren, die bei SBLS (aber nicht nur dort) zusammenwirken.

1. Disposition und vulnerable Persönlichkeitsstile – frühe Schmerzerfahrung, Traumata, (Selbstbesorgnis/negatives Selbstkonzept
2. Körperliche Symptome als Affektäquivalent – gehemmte Affektabfuhr
3. Konversionsbildung – Konfliktäquivalent
4. Sekundärer Krankheitsgewinn – z.B. Zuwendung
5. Erlerntes (maladaptives) Verhaltensmuster – pathologisches Krankheitsverhalten, Konditionierung

Eine Metastudie hat ergeben, dass SBLS Patient*innen Schwierigkeiten damit haben, ihre Aufmerksamkeit flexibel von emotionalen Inhalten zu lösen.
Fast alle Betroffenen verfolgen eine von zwei Strategien im Umgang mit Wut – exzessive Unterdrückung oder unkontrollierter Ausdruck.
Ihre Fähigkeit, ihr inneres Erregungsniveau zu regulieren, ist beeinträchtigt.

Wie sieht nun das neue Paradigma zum Verständnis leib-seelischer Verwobenheit aus? Das Zauberwort heißt „Embodiment“ – also etwa Verkörperung. Dieses Konzept betont, dass:

Kognition situativ und verkörpert ist („extended mind“)
Kognition ist für Handlungen bestimmt ist, aber auch denken ohne Handlungen  im Körper verwurzelt ist
Bewegung ist en-aktiv: Wir erfahren die Welt durch ein teilnehmendes, verkörpertes in-der-Welt-sein
Es gibt so etwas, wie eine primäre Intersubjektivität, nämlich die Fähigkeit, die Intentionen eines anderen direkt zu verstehen (explizite motorische Spiegelung – Spiegelneurone)

Systematik/Rational der KOPT bei SBLS

In diesem Teil des Vortrags erfahren wir zunächst die Ergebnisse einer Metastudie über die Wirksamkeit von Therapieverfahren. Das Ergebnis ist, dass psychologische Therapien eine etwas höhere Effektstärke erzielen als eine reine Grundversorgung. Unwirksam hingegen sind wiederholte Untersuchungen, das Aufsuchen vieler Experten oder die Überweisung in psychiatrische Institutionen.
Gut funktioniert eine optimierte Versorgung durch den Hausarzt, mit diagnostischer Offenheit, einer tragfähigen therapeutischen Beziehung, durch therapeutisches Zuhören und die Flexibilität der Therapeut*innen.

Zur Flexibilität zählt auch das Behandlungskonzept, z.B. durch progressive Muskelentspannung. Hinzu kommt noch das Fachgespräch mit Kolleg*innen und spezielle Behandlungsformen für einzelne Syndrome (Reizdarm, Fibromyalgie …)

Wie kann nun ein gemeinsames Verständnis von Therapeut und Patient gelingen? Eine erfolgreiche Strategie besteht darin, die Patient*innen über den Zusammenhang von Stress und Schmerz nahezubringen. Ganz grundlegende biologische, somatische Prozesse können die Leiden gut erklären. Das Angstwort „Psyche“ muss dabei nicht genannt werden. Dies öffnet einen besonders effektiven Zugang durch die KOPT, die ihrerseits eine sehr gründliche Kenntnis dieser Verbindungen besitzt. Sie versteht aus ihrer Tradition die Erkrankung als Körperbildstörung und vertritt die These, dass:

„Therapie nur dann wirksam ist, wenn die perzeptiven, kognitiven, affektiven und psychomotorischen Ebenen gleichzeitig angesprochen werden.“

Eine Betrachtungsweise, die inzwischen sogar von der Verhaltenstherapie teilweise übernommen worden ist und in Form von Achtsamkeitsübungen Anwendung findet.

Körperorientierte Psychotherapie

Da die KOPT nach wie vor wenig bekannt ist, erklärt Herr Röhricht kurz, was sie ausmacht. „Körperpsychotherapie ist eine Behandlung mit den Mitteln des Körpers und der Psyche.“ Und „Körperpsychotherapeutische Methoden beinhalten im Unterschied zu den Körpertherapien immer auch Theorien und Techniken der Arbeit mit dem Psychischen.“
Es gibt inzwischen auch eine Theorie der Wirkfaktoren der KOPT

Allgemeine, wie: kongruente empathische Beziehungsentwicklung, erlebniszentrierte, verkörperte Interaktionen, Wechselwirkung von Denken und Fühlen, kreative Ressourcenaktivierung, Affektregulation, freisetzen unterdrückter Emotionen, korrektive emotionale Erfahrungen, Desensibilisierung

Spezifische, z.B.: Focusing (Körperempfindungen, Wahrnehmungen), Affekt-Motorik (Muster, Abwehr), Regulative Atemtechniken (Erleben), Bedeutungsgehalt der Körpersprache – die Förderung des körperlichen Ausdrucks, Handlungsdialogische Aktivierung und Erkundung (Gedächtnis, Narrative, Körperbild), Stabilisierung durch Grounding und Holding, Bewegungsimprovisation.

Insgesamt ist dieser Zugang erlebniszentriert und erfahrungsbezogen. Zwischen dem expliziten und dem impliziten Gedächtnis kommen verschiedene Aspekte zum Tragen. Diese umfassen die Kognitionen, Körperwahrnehmung, Intero- und Exterozeption, das Bewegungsverhalten, die Psychomotorik, Emotionen und Affektorientierung, Instinkte und Antriebe.

Fallbeispiel

Herr Röhricht schildert uns eine kurze Therapie-Sequenz um das Vorgehen der KOPT zu erläutern. Eine körperliche Befindlichkeit (Druck) wird zu einer körperlichen  Darstellung, diese Darstellung wird vom Therapeuten gespiegelt und vom Patienten benannt und erläutert, was zu wichtigen biografischen Erinnerungen führt (Prügel).

Körperorientierte Psychotherapie in der Gruppe

Nun lernen wir das Manual einer Gruppentherapie kennen, die über drei Phasen in zwanzig Sitzung eingeteilt ist. Die Manualisierung ist der Forschung geschuldet, denn viele Kolleg*innen lehnen eine manualisierte Therapie ab. In einem Erstgespräch werden die Patienten über das Vorgehen aufgeklärt/informiert, verschiedene Fragebogen kommen zum Einsatz. Die erste Phase der eigentlichen Therapie befasst sich mit der therapeutischen Beziehung und der Körperexploration. Ab der sechsten Sitzung geht es dann um Emotionen und Symptome im Kontext situativer Einflüsse. Die letzte Phase befasst sich dann mit der (Re)Konstruktion, der Affektregulation und alternativen Verhaltensweisen.

Auch hierzu bekommen wir einige Beispiele für die erste Phase dieses Konzepts. Das können Körperreisen sein, Selbstberührungen mit Objekten, Steh-Übungen (Grounding), sich einen Platz im Ram suchen, oder verschiedene Gangarten erkunden.
Beispiele für die Bearbeitung der therapeutischen Beziehung wären: nonverbale Kommunikation, gespiegelte körperliche Ausdrücke oder die Rekonstruktion von körperbezogenen Erinnerungen.

Forschungsergebnisse zur Evaluation der KOPT bei SBLS

Es gibt inzwischen zahlreiche Studien zur Wirksamkeit von KOPT. Zusammenfassend kann man sagen, dass KOPT wirkt und zwar im ganzen Spektrum von psychosomatischen bis zu psychiatrischen Erkrankungen.
Eine Herausforderung bleibt allerdings bestehen. Der erhebliche Widerstand von SBLS Betroffenen, sich auf irgendetwas einzulassen, was auch nur im Entferntesten als „Psycho“ identifiziert wird.
Ein Ergebnis der Forschungen ist eine Information für die hausärztliche Versorgung – woran erkennt der Allgemeinmediziner einen SBLS Patienten? Er/Sie hat unspezifische Beschwerden, häufig Schmerzen und das an mehreren Organsystemen. Es gibt häufige Klagen über Müdigkeit und Erschöpfung ohne somatische Diagnose, körperliche Symptome treten in Zusammenhang mit Stress oder belastenden Lebensereignissen auf, die Somatisierung geht einher mit Angst, Depression und Anspannung, Ärzte aller Art werden häufig und mit wechselndem Beschwerdebild besucht, es gibt viel Facharztüberweisungen und zahlreiche diagnostische Tests.

Erfolge von KOPT

Nach erfolgter Therapie geht die Anzahl der Arztbesuche zwar zurück, aber die Suche nach Unterstützung von anderen ändert sich nur wenig. Aber viele Patient*innen profitieren von ihrer Therapie. Sie sagen dann Sätze wie: „Ich habe gelernt nett zu mir zu sein. Es hat mein Leben wirklich verändert und mich gestärkt.“ Eine Therapeutin fasst ihre Erfahrungen in diese Worte: „Am Ende der Gruppen konnten die meisten Patient*innen eine realistischere Selbsteinschätzung vornehmen und hatten Vorstellungen davon entwickelt, wie sie sich selbst im Alltag besser unterstützen können.“

Zusammenfassung und Diskussion

Herr Röhricht fasst zusammen:
Die besondere körperimmanente, erlebnisorientiere Zugangsweise der KOPT bietet sich in der Behandlung der SBLS als patienten-bezogen und akzeptabel an
Die KOPT bietet therapeutische Zugangsweisen zu der komplexen Ätiopathogenese der SBLS an: Alexithymie, Körperbildstörung, Reizschwellen-Amplitude, Traumata etc.
Das Manual kann in Fortbildungen den klinisch arbeitenden Therapeut*innen als Leitlinien vermittelt werden.
Es gibt noch Raum für weitere Forschungsarbeiten

Viel Beifall für diesen reichhaltigen und dichten Vortrag.

Die Psychosomatik erkundet „Mentalisierung“

Mentalisieren als Wirkfaktor der Psychotherapie

Bericht vom Psychosomatischen Dienstags-Kolloquium „Körper – Seele – Geist“ der Psychosomatischen Klinik Freiburg vom 26.11.19, von Sebastian Euler, Zürich:     „Mentalisieren als Wirkfaktor in der Psychotherapie“

Herr Euler beginnt seinen Vortrag mit der Erläuterung des Begriffs „Mentalisierung“. Da das Begriffsverständnis nicht ganz einfach ist, macht er einen Umweg über die Begründer des Begriffs und der darauf aufbauenden Therapiemethode, dabei handelt es sich um Peter Fonagy und Antony Bateman. Diese sagen von ihrer Methode: „Der Fokus auf Mentalisierung stellt eher eine Feinjustierung als eine Innovation dar.“ Dieser Satz klingt bescheiden und meint, dass auch andere Therapieformern mit Mentalisierung arbeiten, allerdings meist, ohne es erkannt zu haben. Denn:

„Wir behaupten kühn, dass das Mentalisieren […] der grundlegende gemeinsame Faktor der psychotherapeutischen Behandlung ist und dass infolgedessen jeder, der auf dem Sektor der psychischen Gesundheitsversorgung arbeitet, von einem gründlichen Verständnis des Mentalisierens […] profitieren wird.“

Das klingt nun eher unbescheiden und bedarf eines Nachweises.

Die Erfolgsgeschichte der MBT

Dass die sog. „MBT“ wirksam ist, wurde in zwei Langzeitstudien eindrucksvoll nachgewiesen und dabei handelt es sich um Therapien von Persönlichkeitsstörungen, die als besonders anspruchsvoll gelten. Wie lassen sich solche Erfolge erklären? Herr Euler stellt uns den Therapieplan vor. Aus diesem geht hervor, dass nach Phase der Diagnostik und der Krisenplanung eine Behandlungsvereinbarung geschlossen wird. Darauf folgen zwölf Sitzungen zur Psychoedukatio, also Aufklärung darüber, was Mentalisieren ist, und erst dann beginnt die eigentliche Therapie mit Einzel- und Gruppensitzungen. Insgesamt werden so 18 von 24 Monaten mit Vorbereitung auf die Therapie verbracht.
Der Erfolg hat nun dazu geführt, dass die MBT Anwendung auch auf andere Diagnosen ausgeweitet wurde. Das geht quer durch die Persönlichkeitsstörungen, aber auch bei Depressionen oder Traumfolgeerkrankungen. Eine weitere Folge des Erfolgs ist auch, dass „Mentalisierung“ in immer mehr fachwissenschaftlichen Artikeln genannt wird.

Was heißt „Mentalisieren“?

Nun also der zweite Anlauf: Was ist mit ‚Mentalisieren‘ genauer gemeint?

„Mentalisieren heißt, sich auf die inneren, mentalen Zustände (Gedanken, Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse, Überzeugungen etc.) von sich selbst und anderen zu beziehen, diese als dem Verhalten zugrundeliegend zu begreifend und darüber nachdenken zu können.“

Als englische Kurzform ausgedrückt: „Holding mind in mind.“ Dieser Bestimmung liegt zugrunde, dass Menschen intentional, also mit Absichten denken und handeln, bzw. unterstellen wir das immer unseren Mitmenschen. Zum Zweiten sind Denkprozesse „opak“ also hinter einem Schleier verborgen, so dass wir sie nicht sehen können.
Herr Euler zeigt uns noch ein Diagramm, auf dem abgebildet ist, was überhaupt mentalisierbar ist. Es geht einerseits um die Selbstwahrnehmung und andererseits um die Fremdwahrnehmung. In beiden Richtungen können wir explizite, also ausgesprochene, Gedanken wahrnehmen und auch die emotionalen Zustände von uns selbst und dem Anderen sind uns potenziell zugänglich. Es zeigen sich also vier Pole, die Affektbewusstsein, Psychisches Bewusstsein, Achtsamkeit und Empathie heißen.
Daraus lassen sich nun vier polare Dimensionen von Mentalisierung, bzw. beeinträchtigter Mentalisierung ableiten.

  • Kognitiver Prozess – Affektiver Prozess
  • Selbst-orientiert – zum Anderen orientiert
  • Nach innen fokussiert – nach außen fokussiert
  • Automatisch (implizit) – Kontrolliert (explizit)

Darauf folgt, so Herr Euler: „Mentalisieren integriert somit intrapsychische und interpersonelle Aspekte.“

Neuro-Imaging und MBT

In dieser Vorlesungsreihe dürfen einige Hirnscans nicht fehlen und auch heute bekommen wir Bilder von Gehirnen mit eingefärbten Zonen zu Gesicht, die wohl belegen können, dass diese vier Dimensionen sich auch neurologisch begründen lassen. Der Nutzen dieser Dimensionen ergibt sich in der Diagnostik, in der jede Persönlichkeitsstörung ein spezifisches Profil aufweist. So zeigt sich bei der Borderline Persönlichkeitsstörung eine geringe interne Mentalisierung, eine sehr hohe Externe Mentalisierung, das Selbst und der Andere sind gering mentalisiert, aber die Affekte wiederum sehr hoch. Andere Persönlichkeitsstörungen zeigen typische andere Profile. Diese Befunde lassen sich gut mit Diagnose Manual DSM-5 in Verbindung bringen und besitzen auch viel Ähnlichkeit mit dem OPD Manual.

Entwicklung der Mentalisierung

Wie erlernen Menschen nun das Mentalisieren? Die Fähigkeit beruht auf der „Theory of Mind“, womit die Fähigkeit gemeint ist, dass Menschen sich vorstellen können, dass andere Menschen die Welt auf ähnliche und bewusste Weise wahrnehmen wie man selbst. Diese Fähigkeit entwickelt sich im Verlauf Persönlichkeitsentwicklung, muss also erworben werden. Einen hohen Einfluss auf diese Entwicklung spielt die Bindungsbeziehung und deren Gelingen. Noch differenzierter betrachtet geht es um „kontingente (also passende/angemessene) und markierte Spiegelung und das „Spiel mit der Realität“. Wir sehen dazu einen kleinen Beispielclip über eine Mutter – Kleinkind Interaktion, in der schön zu sehen ist, wie sich Mutter und Kind aufeinander einstimmen. Die Mutter nimmt die Äußerungen des Kindes auf und gibt sie leicht variiert zurück.
Falls diese Art der Abstimmung in der Beziehung nicht ausreichend erfahren wird, führt der eine Wegzu einer Hyper-Aktivierung des Bindungssystems, was zu einer unsicher-ambivalenten Bindung führt. Der andere Weg wäre die Hypo-Aktivierung. Diese mündet in die unsicher-vermeidende Bindung. Die letztere ist hoch korreliert mit der Narzisstischen Persönlichkeitsstörung, die erstere mit der Borderline Persönlichkeitsstörung.

Wie gehen Betroffene damit um?

Was hat das mit den Patient*innen zu tun? Erwachsene mit entsprechenden Bindungserfahrungen erleben unbewusst Bindungsstress, sobald sie in Beziehung treten. In einem gewissen Ausmaß sind sie in der Lage, Kontrolle über sich auszuüben, aber ab einem bestimmten Umschaltpunkt beginnen sie unkontrolliert zu handeln.
Zur Anschauung schildert uns Herr Euler eine kleine Fallvignette von einer Gruppensitzung. Darin zeigt sich, dass Beziehungsstress nicht erkannt (mentalisiert) und damit auch nicht ausgesprochen werden kann. Stattdessen beginnt der Patient körperlich zu agieren.
Die Betroffenen wären keine Menschen, wenn sie nicht Auswege aus dieser Situation kennen würden. Insbesondere drei Strategien sind bekannt.

1. Der Teleologische Modus – ins Handeln gehen
2. Der Äquivalenz Modus – die innere Wirklichkeit mit der äußeren gleichsetzen
3. Der Als-ob Modus – Abkapselung und so tun, als ob man noch in Beziehung wäre

Wir nähern uns langsam dem Ende des Vortrags und bekommen noch einmal ein Zitat von Fonagy zur MBT: „Ein einfaches Set von Prinzipien, das Wohltat maximiert und Leid minimiert …“ (Übersetzung B.L.)

Therapeutische Herangehensweise

Und natürlich: „Die Haltung des Therapeuten ist von entscheidendem Stellenwert.“ Diese Haltung lässt sich als „Haltung des Nicht-Wissens“ und als „Zusammenarbeits-Haltung“ beschreiben.
Das Interventionsspektrum der MBT wird uns noch einmal im Überblick präsentiert:

• Empathisches Validieren (Wertschätzen)
• Herausfordern z.B. durch neugieriges Nach- und Hinterfragen
• Die Affekte herausarbeiten, die in Verhalten oder in Handlungen verborgen sind, die Gefühle identifizieren und ihren Kontext ermitteln
• Affekte, die in der Sitzung auftreten identifizieren und gemeinsam einordnen
• Mentalisieren, also bewusst machen des Geschehens in der Beziehung von Therapeut und Klient

Der Bindungsstress lässt nach, wenn die Fähigkeit zu Mentalisieren weiter entwickelt ist.
Wir werden wieder einmal daran erinnert, dass die therapeutische Beziehung der robusteste Wirkfaktor von Psychotherapien darstellt und dass die Qualität der Therapieallianz durch Empathie, Wertschätzung, Zielkonsens und Zusammenarbeit steigt. Damit ist auch eine Warnung an erfahrene und spezialisierte Therapeut*innen verbunden. Sie laufen nämlich Gefahr, die Mentalisierung ihrer Patient*innen auszuschalten, weil sie als Experten schon alles wahrnehmen können.
Der Vortrag endet mit einem Filmausschnitt von einem „Gespräch“ zweier Kleinkinder.
Viel Beifall für diesen sehr fundierten Vortrag

Die Psychosomatik erkundet Rituale

Rituale strukturieren das Leben

Bericht vom Psychosomatischen Dienstags-Kolloquiums „Körper – Seele – Geist“ der Psychosomatischen Klinik Freiburg vom 05.11.19 von William Sax, Heidelberg:
„Ritual als Therapie“

Einleitung

Professor Sax beginnt mit dem Gedanken, dass psychische Gesundheit ein global wünschenswertes Ziel sei. Aber was bedeutet „psychische Gesundheit“? Wer definiert das und wie wird es definiert? Er berichtet über das „Movement for global mental health“, eine Organisation, die den Mangel an Psychiatern in ärmeren Weltgegenden als Verletzung der Menschenrechte betrachtet. Die Mitgliedsorganisationen fordern mehr Psychiater für Arme.
Aber darin liegen auch potenzielle Probleme. Je nach Kultur, in der moderne psychiatrische Mittel zum Einsatz kommen, können diese Mittel auch Schaden anrichten. Darüber hinaus ist nicht klar, welchen Interessen diese Art von Intervention dient. Der rein materialistische Zugang zu psychischen Erkrankungen birgt Risiken und macht blind für andere Arten des Umgangs mit psychischen Erkrankungen.

Rituale und Therapie

Es gibt weltweit Heilungstraditionen, ritueller und religiöser Art, mit denen ein Großteil von Problemen aller Art – auch psychischer Krankheit – behandelt werden. Das trifft nicht nur auf Kulturen des globalen Südens zu, sondern auch auf die USA und Europa. Erstaunlicherweise gibt es dazu so gut wie keine Forschungen. Ein der weniger Studien, die in Indien durchgeführt wurde, zeigt, dass ca. 80% der psychischen Probleme mit einem traditionellen Verfahren behandelt wurde. Leider fehlen hier die Studien über Wirksamkeit und Erfolgsdauer der Behandlungen.
Herr Sax vollzieht noch einmal den Wandel des wissenschaftlichen Weltbilds nach. Wie schon gesagt führte die Dominanz der materialistischen Weltauffassung dazu, dass in einem ersten Schritt die Seele verschwand und in einem zweiten der Geist zum Gehirn reduziert wurde. Diese Entwicklung hat einerseits eine große Menge an wertvollem Wissen gewonnen, es andererseits allerdings unmöglich gemacht, in der Psychiatrie nach Sinn und Bedeutung zu fragen. Weiter noch führt diese Art den Menschen als Maschine zu betrachten dazu, dass die Menschen diese Sichtweise übernehmen und sich selbst ebenso als Maschinen betrachten.

Rituale

Was ist ein Ritual? Zahlreiche Anthropologen und Ethnologen sind sich nach jahrzehntelanger Diskussion nicht darüber einig geworden, wie ein Ritual zu definieren wäre. Für Ritual Anwender sind die Vollzüge eine „Technik“, und nicht eine „Heilung“, es wird also schon schwierig, wenn Wissenschaftler versuchen, sich mit Ritualteilnehmern über die Handlungen auszutauschen.

Rituale können sehr, sehr unterschiedlich auftreten, denn sie dauern kurz oder länger (manchmal Jahre), sind vorübergehend, gelegentlich oder regelmäßig und dabei mehr oder weniger aufwendig. In der Regel sind sie Ausdrucksstark und zur Verblüffung der Wissenschaft nicht instrumentell. Das ist ein Merkmal eines vormodernen Weltbilds und damit unvereinbar mit modernen Wissenschaften.

Dass Rituale wirken, ist vielfach belegt, aber wie wirken sie? Dazu gibt es, mangels Definition, kaum Antworten. Wirken sie ähnlich wie Kräutertränke, geht es um wiedergefundenes Vertrauen, wird die Welt neu geordnet? Man könnte alle Hypothesen bejahen, aber hätte noch keine befriedigende Antwort.

Familie und Ritual

Herr Sax zeigt uns einen kurzen Filmausschnitt aus einer indischen Provinz, wo er einem Orakel beiwohnte. Der Gang zum Orakel ist in der Regel der erste Schritt, wenn ein Familienmitglied unerklärliche Symptome zeigt. Das Orakel versetzt sich in Trance und befragt die Familie: „Ist die Familie vereint?“ Und falls nicht: „Ist es möglich, dass die Familie sich vereinen kann?“ Damit berücksichtigt das Orakel, dass die allermeisten Fälle von unerklärlichen Krankheiten auf Familienstreitigkeiten zurückgehen.
Die Familienverbände sind in dieser Weltgegend oft die einzige Quelle von Moral und materiellen Ressourcen. Man opfert sich immer wieder für einzelne Familienmitglieder auf. Dabei entstehen auch Neid und Missgunst, Rachegelüste, Kränkungen u.v.m.

Die moralischen Gebote des Hinduismus oder auch des Islam verbieten nun, Rache zu nehmen, insbesondere verbieten sie die Nutzung von schwarzer Magie. Aber offenbar wird dieses Verbot nicht immer eingehalten. Für westlich sozialisierte Menschen erstaunlich ist, dass schwarzmagische Flüche offenbar tatsächlich Wirkung entfalten und zwar bis hin zum Tod des Verfluchten.

Kosten des Rituals

Aber falls die Familie sich vereinigen kann, wird ein aufwändiges und teures Ritual verordnet. Die ganze Familie, auch weit entfernt wohnende Mitglieder, müssen daran teilnehmen. Die Zeit der gemeinsamen Vorbereitung zur Durchführung des Rituals bringt die Familie wieder zusammen und schafft so die Möglichkeit einer Veränderung.

Auch in muslimischen Kulturen gibt es ähnliche Verfahren. Dort sind es eher „Dschinns“, das sind unsichtbare Wesen, die aus rauchlosem Feuer erschaffen sind, die im Auftrag des einen Menschen von einem anderen Menschen Besitz ergreifen. Es gibt verschieden Wege, diese Dämonen zu exorzieren und es gibt unterschiedlich seriöse Exorzisten, die diese Fähigkeit besitzen. Auch hier bekommen wir einen kleinen Film gezeigt.

Der Vorzug der Besessenheit ist, dass die Kranken von einer Krankheitsschuld entlastet werden. In muslimischen Kulturen wird der Dschinn dann möglichst gefangen und getötet. Anders in Hindu Kulturen. Dort werden die Dämonen nach Möglichkeit versöhnt. Diese Art der Herangehensweise ermöglicht den Kranken die Einsicht, wie sie sich verletzlich gemacht haben.

Nachwort

Es gibt also einen gewaltigen Bereich von sozio-psychischen Phänomenen, die von der Wissenschaft, insbesondere der medizinischen Wissenschaft, ausgeblendet werden. Ein ähnliches Schicksal wie die Placebo oder Homöopathie Forschung, denn damit lassen sich keine Karrieren starten.

Herr Sax macht uns klar, dass viele wissenschaftlich Verfahren der Vergangenheit heute als unwissenschaftlich gelten und dass sicher auch in der Zukunft viele heutige wissenschaftliche Methoden als unwissenschaftlich entlarvt werden dürften. Das Phänomen „Gesundheit“ (das sich übrigens auch nicht definieren lässt) ist mit so vielen Aspekten verbunden, dass die Reduktion auf die materiellen Aspekte eine Art selbstverordneter Blindheit gleichkommt.
Es kommt darauf an, Geist und Körper wieder zusammenzuführen und wenn dabei die Seele auch noch eine Rolle spielen darf, wäre das wohl kein Fehler.

Die Psychosomatik erkundet die Spiritualität

Psychotherapie und Spiritualität

Bericht vom Psychosomatischen Dienstags-Kolloquiums „Körper – Seele – Geist“ der Psychosomatischen Klinik Freiburg vom 29.10.19 von Harald Walach, Berlin:
„Spiritualität, Verbundenheit und Psychotherapie“

Erfahrung

Herr Walach stellt uns zu Beginn ein Zitat von John Duns Scotus aus dem fünften Jahrhundert vor: „Wer eine Erfahrung gemacht hat, hat täuschungsfreie Kenntnis“. Mit dieser Definition beginnt er, uns einen Begriffsapparat vorzustellen, der dabei helfen soll, seinen Denkansatz nachzuvollziehen.
In aktueller Sprache formuliert ist Erfahrung:

„Eine kognitiv-affektive Einsicht, die nicht notwendigerweise kategorial einzuordnen ist, aber normalerweise in kategorialem Rahmen ausgedrückt wird, damit sie kommunizierbar wird.“

Hier wird schon deutlich, dass Herr Walach nicht nur Psychologe sondern auch Philosoph ist.
Dass Erfahrungen mehrdeutig sein können, wird durch das Foto eines Papageis veranschaulicht, denn erst bei sehr genauem Hinsehen wird deutlich, dass es sich bei dem Bild um eine kunstvoll bemalte Frau handelt. Eine Erfahrung besteht also aus einer emotional-affektiven und kognitiven Einsicht, der zweitens ein Handlungsimpuls folgt.

Spiritualität

Der nächste Begriff, den Herr Walach definiert, ist „Spiritualität“. Es geht dabei darum, das Leben auf Ziele und Wirklichkeit, über die Belange des eigenen Ichs hinaus, auszurichten.
Spiritualität ist aber auch eine Haltung, die meistens aus einer Erfahrung stammt, einer eigenen Erfahrung oder einer kulturell vermittelten.
Zur Abgrenzung definiert er nun noch „Religion“. Diese ist ein System von Interpretationen bzw. Geschichten, Ritualen und Handlungsschemata, bzw. ethischen Normen. Darin drücken sich spirituelle Erfahrungen aus und haben das eigentliche Ziel, solche Erfahrungen neu zu ermöglichen.
Was ist nun aber eine spirituelle Erfahrung? Es ist die Erfahrung einer absoluten, transzendenten, über das eigene Ich und seine unmittelbaren Belange und Bedürfnisse hinausgehende Wirklichkeit.

Veränderung und Psychotherapie

Das Ziel einer Psychotherapie ist u. a. eine emotional-affektiv getragene kognitive Einsicht in dysfunktionale Verhaltens- und Beziehungsmuster. Sie ermöglicht neue, verändernde Bindungserfahrungen, Erfahrungen von Selbst-Wert und Selbstwirksamkeit, sowie die Einsicht in Abhängigkeiten und missbrauchende Beziehungen und diese Liste ließe sich sicher noch fortsetzen.
Menschen, die von psychischen Problemen betroffen sind, haben häufig die Erfahrung von Vereinzelung und mangelnder Verbundenheit. Ihre Erfahrung ist in der Regel vom jeweiligen Augenblick, der Gegenwart, abgekoppelt. Dabei leben depressive und Suchtkranke Menschen eher in der Vergangenheit. Menschen mit einer Angstthematik eher in der Zukunft, aber beide Gruppen verpassen gewissermaßen die Wirklichkeit der Gegenwart.

Phänomenologie der spirituellen Erfahrung

Anhand weiterer historischer Schriften bringt uns Herr Walach die Merkmale einer spirituellen Erfahrung näher. Dazu nutzt er die Auswertung von unzähligen Berichten aus vielen Kulturen quer durch die Geschichte.

• Einsicht
o Schlagartig „wie ein Blitz“, „Erleuchtung“
o Holistisch-ganzheitlich, die ganze Wirklichkeit betreffend

• Erfahrung von Liebe
o Oft als Liebe Gottes interpretiert, oder als eine liebevolle Zuwendung des Universums

• Erfahrung von Verbundenheit mit Allem: Menschen, Tieren, Natur
o Der Andere, das bin ich“ – „Ich und die Welt sind eins“

• Verlust der Angst vor dem Tod
o Phänomenologisch manchmal Ähnlichkeit mit Nahtoderfahrungen

• Anhaltende Wirkung, tiefgreifende Veränderung der Person

Wie gesagt finden sich diese Erscheinungen durch alle bekannten Zeiten. Dasselbe gilt für das Phänomen, dass diese Erfahrung von außen, also von anderen Menschen, oft nicht verstehbar ist. Betroffene werde als Abweichler erlebt und nicht selten auch als solche behandelt. Das gilt auch noch in der Gegenwart, denn unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten wird diese Erfahrung als „abweichend“ klassifiziert.
Anders, wenn diese Erfahrung im Rahmen eines religiösen Systems gemacht wird. Die Erfahrung wird nun eher religiös oder mystisch genannt, z. B. „Satori“ im Zen Buddhismus oder „Unio mystica“ in christlichen Traditionen.

Spiritualität und Wissenschaft

Ein näherer Blick auf die spirituelle Erfahrung ergibt, dass sie primär die Erfahrung eines subjektiven Bewusstseinsakts ist. Eine Erfahrung von Wirklichkeit von innen heraus. Erst im zweiten Schritt erfolgt nun eine Interpretation, auf der wiederum sozial-politische Institutionalisierungen aufbauen. Diese sorgen für eine Kanonisierung von Schriften und Lehren, die wiederum rekursiv interpretiert und angepasst werden.

Natürlich darf bei einer wissenschaftlichen Betrachtung eine Statistik nicht fehlen. Wir sehen die Ergebnisse einer Umfrage, an der 895 deutschen Psychotherapeuten teilgenommen haben. Immerhin 65 % von ihnen glauben an eine höhere Wirklichkeit. Ein starkes Drittel bezeichnet sich als spirituell und ein Fünftel als religiös. Nach spirituellen Erfahrungen befragt, gibt nur ein gutes Drittel an, noch nie so eine Erfahrung gemacht zu haben. Ein stärkeres Drittel allerdings hat diese Erfahrung sogar als öfter als ein- oder zweimal gemacht. Eine Umfrage aus Neuseeland, Kanada und den USA erbrachte ähnliche Ergebnisse.

Spiritualität und Gesellschaft

Spiritualität scheint also etwas seit langem Bekanntes zu sein, offenbar etwas völlig Normales. Wenn das so ist, stellen sich einige Fragen:

Warum

• gibt es keine „Spiritualitätskolumne in Zeitungen, ähnlich wie „Beziehungskolumnen“?
• ist sie kein öffentliches Thema?
• ist sie gefährlich für akademische Karrieren?
• gibt es darüber so relativ wenig in der wissenschaftlichen Literatur?
• kommt sie in der Psychotherapieausbildung nicht vor?

Herr Walach hat einige Vermutungen dazu:

Weil

• Wissenschaft als Motor und Erbin der Aufklärung oft implizit eine materialistische Weltanschauung transportiert oder impliziert
• die Errungenschaft der Aufklärung, die Trennung von Staat/Öffentlichkeit und Kirche/Religion, als bedeutsam gesehen wird und eine Bedrohung befürchtet wird
• viele Spiritualität und Religion verwechseln
• die Wissenschaft keine Methodik und Systematik der „inneren Erfahrung“ entwickelt hat
• das Metaphysikverbot des Neopositivismus noch fortwirkt

Wissenschaft und Spiritualität – eine historische Betrachtung

Wissenschaft versteht Herr Walach als:

„Ein kollektiver Versuch, die Welt zu verstehen und dabei Irrtum so gut als möglich zu vermeiden.“

Für ein besseres Verständnis betrachtet der Vortragende nun noch die Geschichte der Aufklärung, denn diese ist auch die Geschichte der Wissenschaft. Die Aufklärung hat die Rationalität von der dogmatisch-moralischen Bevormundung und religiöser Kontrolle befreit. Moderne Astronomie statt geo-zentrischer Weltsicht, die Evolutionstheorie, die Psychologie, sowie die Psychoanalyse und die Skepsis. Aber, mit der Religion wurde auch die Spiritualität als Thema verbannt. Gewissermaßen ein „post-hypnotischer Befehl“ des Positivismus.

Daraus hat sich eine Dominanz eines „krypto-materialistischen Weltbilds“ entwickelt. Damit meint Herr Walach, dass der Materialismus eine implizite Voraussetzung des modernen wissenschaftlichen Weltbilds ist. Als sog. „absolute Voraussetzung“ kann der Materialismus aber nicht mehr hinterfragt werden. Er ist notwendig und gleichzeitig begrenzend, aber selbst nicht das Ergebnis eines wissenschaftlichen Diskurses. Diese Sichtweise führte zur Betrachtung des Menschen als Maschine.

So über den Menschen zu  denken, lässt sich mindesten bis ins 17te Jahrhundert zurückverfolgen. Der bekannteste Denker und Mitbegründer war sicherlich René Descartes. Seine Sichtweise war in dieser Zeit revolutionär, denn sie war extrem erfolgreich und wurde später auch das neue Paradigma der Biologie. Dann wurde fatalerweise das Maschinen Modell auf den Geist übertragen, der so auch zur Maschine wurde. Und klammheimlich entwickelte sich der Materialismus zur impliziten Ontologie der Wissenschaft.

Spiritualität und Karriere

Mit einer weiteren Statistik verdeutlicht uns Herr Walach diesen Befund. Über neunzig Prozent der Top Wissenschaftler*innen glauben nicht an Gott oder an ein Weiterleben nach dem Tod. Wie kommt es, dass Wissenschaftler so von der obigen Statistik abweichen? Es ist ein „Destillationsprozess“, eine Auslese während der Karriere. Nur wer nicht zu diesen Themen forscht, bzw. Stellung bezieht, bekommt überhaupt eine Chance ein Top Wissenschaftler zu werden. Am Ende (also heute) erscheint es so, als sei Wissenschaft und Atheismus/Agnostizismus identisch und weiter entsteht die Atmosphäre eines impliziten Tabus in der Kultur unserer Gesellschaft.

Neuere Entwicklungen

Aber es scheint sich etwas zu verändern, denn Spiritualität wird mehr und mehr von der Wissenschaft als Thema ernstgenommen.

Neurowissenschaftlich
• Meditation wirkt auf die Struktur des Gehirns ein – es wachsen neue Zellen und neue Synapsen, und das in sehr relevanten Bereichen des Gehirns.

Medizinisch
• Spiritual Care (Palliativmedizin)
• Spiritualität als Ressource (Onkologie)

Medizin-Psychologisch
• Achtsamkeit als großer neuer Forschungszweig
• Achtsamkeitsbasierte Verfahren zur Therapie, als Prävention, zur Selbstfürsorge für Therapeuten und Ärzte

Psychologisch
• Religiöses Coping
• Religionszugehörigkeit als Resilienz Faktor (Gemeinschaft, Lebensführung, Sinnstiftung)
• Sinn und Werte als Resultat religiöser Lebensgestaltung
• Spirituelle Zugänge in der Psychotherapie

Auch zu diesen Themen gibt es bereits Statistiken. Diese zeigen, dass spirituelle Praxis und Erfahrungen die Kraft entfalten, gegen Stress zu wirken. Die Lieblingsstatistik von Herrn Walach nimmt folgendes Setting. Junge Psychotherapeuten (VT) werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe meditiert am Morgen mit einem Zen-Meister, die andere nicht. Alle gehen ihrer Arbeit nach und nach einer gewissen Zeit werden die therapeutischen Erfolge bei den Klienten überprüft. Das Ergebnis lautet: Meditierende Therapeut*innen sind viermal so erfolgreich wie ihre nicht meditierenden Kolleg*innen.
Die Lektion dieser Erkenntnisse lautet also:

„Fehlende spirituelle Praxis ist ein Risikofaktor für die psychische Gesundheit.“

Das erfolgreichste medizinische Verfahren aller Zeiten war die Einführung von Hygiene Vorschriften (ca. 1870), Was wäre, wenn eine ganze Gesellschaft damit anfinge, täglich zu meditieren?

Eine neu/alte Epistemologie

Wie schon aufgezeigt kann die herrschende Erkenntnistheorie die spirituelle Erfahrung nur als „Innenerfahrung“ ohne Wirklichkeitsbezug wahrnehmen. Das war nicht immer so. Bereits die Philosophen Spinoza und Leibniz, aber auch C.G. Jung vertraten ein komplementäres Modell von Materie und Bewusstsein, worin Körper, Materie und Information nur je ein Aspekt einer Einheitswelt sind. Der andere Aspekt ist Geist, Bewusstsein und Bedeutung. Damit ergeben sich zwei Zugänge zur einen Welt, nämlich die Sinneserfahrungen, die wissenschaftlich geprüft werden können und die Innenerfahrungen, die uns mit Sinn, Moral, Werten und evtl. der Tiefenstruktur der Wirklichkeit in Kontakt bringen kann.

Spiritualität und Psychotherapie

Herr Walach fasst zusammen:
• Spiritualität ist eine natürliche Befindlichkeit des Menschen
• Sie repräsentiert die Erfahrung der Verbundenheit
o mit sich selbst
o zu anderen
o zur Welt
• Stellt daher eine Ressource dar
o Für Psychotherapeut*innen
o Und Patient*innen

Praktisch bedeutet das:
• Die Forderung nach einer Kultur und einer Kultivierung des Bewusstseins als praktische Konsequenz
o Regelmäßige Aus-Zeit (Meditation, Sammlung, Kontemplation, Yoga … )
• Für Therapeut*innen und Patient*innen
• Die erleichtert den Zugang zu Sinnerfahrungen und Rekonstruktionen des Lebens.
Viel Beifall für diesen reichen Vortrag.