Schmerztherapie

Die Stacheln assoziieren eine schmerzliche Erfahrung
Foto: Manfred Richter auf Pixabay

Schmerzen

Schmerzen können zermürben. Häufig kennen wir den Grund für unsere Schmerzen – ein Unfall, eine Krankheit, eine Fehlbelastung. Ebenso häufig können uns Schmerzmittel oder Behandlungen Linderung verschaffen. Aber was ist, wenn die Ursache des Schmerzes nicht bekannt ist, oder wenn wir es nur noch mit Schmerzmitteln aushalten können? Dann entwickelt sich aus der Suche nach Heilung mitunter eine Odysee. Von Facharzt zu Facharzt, von Diagnose zu Diagnose führt diese Reise, und endet doch so manches Mal ergebnislos.
Die Schuldmedizin verfügt über hervorragende Kenntnisse, Fähigkeiten und Möglichkeiten. Moderne Medizin ist evidenzbasiert – das heißt, ihre Methoden müssen ihre Wirksamkeit bewiesen haben. Die Schulmedizin nutzt die wissenschaftliche Methode um diesen Beweis zu erbringen. Eine Eigenart der wissenschaftlichen Methode ist es, Phänomene von ihrer Umwelt zu isolieren, dadurch ermöglicht sie einen kontrollierten Umgang mit dem Phänomen und eine Reduktion der Daten. Der Preis für dieses Vorgehen ist, dass weitere Zusammenhänge tendenziell unsichtbar werden.

Alternative Perspektiven

Vorwissenschaftliche Methoden, wie z. B. die Chinesische oder Indische Medizin bauen voll und ganz auf ihren reichen Erfahrungsschatz, den sie in ein übergeordnetes System integriert haben. Der Vorzug dieses Vorgehens liegt darin, dass Zusammenhänge und zeitliche Verläufe deutlicher hervortreten. Dadurch bleibt immer der ganze Mensch im Blick, der Mensch in seinen Lebensgewohnheiten, in seinem Beziehungsnetz und seinen Erfahrungen. Wo in der Schulmedizin ständig neue Fachgebiete entstehen, bewahren diese Systeme eine umfassendere Perspektive.
Die Bezeichnung „Komplementärmedizin“ passt recht gut für diese Verfahren. Sie vervollständigen das Verständnis einer Krankheit, insbesondere einer Schmerzerkrankung.

Bio-Energie

Eine Art Zwischenstellung nehmen die sog. bioenergetischen, bzw. biodynamischen Therapieansätze ein. Sie beruhen auf tiefenpsychologischen Modellen, die sich mit der „verkörperten Psyche“ befassen. Auch sie verfügen über ein dynamisches und energetisches Verständnis von menschlichem Leben und Erleben. Mit einem Bein stehen sie gewissermaßen auf dem Boden der wissenschaftlichen Methode, mit dem anderen aber in einem biografischen Modell des körper-psychischen Erlebens. Damit kommt eine weitere Perspektive hinzu, mit deren Hilfe die Gründe für eine Schmerzerkrankung ermittelt werden können. Welche der drei Perspektiven im speziellen Fall am hilfreichsten ist, lässt sich nicht im Vorfeld entscheiden.

Drei „Brillen“

Ich betrachte alle diese Möglichkeiten als eine Art „Brille“. Jede Brille bildet bestimmte Details sehr genau ab, verliert aber andere aus dem Blickfeld. Erst nachdem durch alle Brillen geschaut wurde, lässt sich ein therapeutisches Vorgehen entwerfen. Die medizinischen Befunde, die Psychodynamik und das energetische Modell der Chinesischen Medizin ergänzen sich so und erhöhen die Chancen auf einen Therapieerfolg – also einer Linderung, mitunter sogar Heilung des Schmerzes.