Depressionen

Der fallende Mensch steht für den Kontrollverlust in der Depression

Depressionen sind mehr als schlechte Laune. Sie sind die derzeit häufigste psychische Erkrankung und die Zahl der Erkrankungen steigt seit Jahren an. Die Diagnostik unterscheidet zahlreiche Unterformen und Schweregrade. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe seines Lebens an Depression zu erkranken, liegt derzeit zwischen zwölf und siebzehn Prozent.

Die beschreibende Diagnostik fragt nicht nach den Gründen für die Erkrankung. Sie scheint eine Art Reaktion auf unüberwindlich erscheinende Umstände zu sein. Die Lebensgeschichte kann mitunter Auskunft über die Entstehung geben.

Symptome

Ein Depression beginnt häufig mit einer scheinbar grundlos schlechten Laune. Diese kann in die Leitsymptome einer Depression übergehen. Diese bestehen aus Konzentrationsmangel, Lustlosigkeit, Müdigkeit und/oder Schlafstörungen, vermindertes Selbstwertgefühl, Perspektivlosigkeit, Schuldgefühle, Antriebslosigkeit. Die Symptome können gemischt und in verschiedenn Schweregraden auftauchen und ebenso oft werden Sie auch erfolgreich nach außen versteckt, aber dafür schlagen sie in der Nacht umso stärker zu.

Entwicklung

Es scheinen viele Wege in die Depression zu führen, aber Überforderung oder Unterforderung scheinen fast immer daran beteiligt zu sein. Eine weitere Betrachtung geht davon aus, dass es bei der Depression um Sinnverlust geht. Noch eine Perspektive sieht im depressiven Erleben einen Resonanzverlust bzw. eine Entfremdungserfahrung. Während manche Depressionen nach einer gewissen Zeit quasi von selbst wieder vergehen, neigen andere Formen dazu, sich festzusetzen und manchmal sogar, sich zu verstärken.

Biodynamik des depressiven Prozesses

Man könnte die Depression als eine Art Schwund von Lebendigkeit bezeichnen. Die Lebensfreude geht verloren, die Neugier entschwindet und alles scheint zu viel. Die Pulsation der Gewebe vermindert sich im selben Maß wie die Stärke der Gefühle. Nicht Trauer steht im Vordergrund, sondern der Verlust von Gefühlen überhaupt. Dies zeigt sich auch im Atemprozess, der häufig verzerrt ist und in einem unausgewogenen Muskeltonus. Ebenso häufig ist die Wahrnehmung der Körperempfindungen eingeschränkt.

Komplikationen

Die Neigung, zu viel Alkohol zu trinken oder sich sportlich zu verausgaben, nimmt zu. In schweren Fällen braucht es eine medikamentöse Unterstützung, um überhaupt eine Therapie aufnehmen zu können. Eine alleinige medikamentöse Therapie ist allerdings wenig erfolgversprechend, ja sie erzeugt möglicherweise sogar eine Verschlimmerung.

Psychotherapie bei Depression

Nachweislich und nachhaltig wirksam ist eine Psychotherapie von ausreichender Dauer und Tiefe.

Körperpsychotherapie kennt Zugangswege zum biologischen Prozess der depressiven Verstimmung, ein Weg, der keine Worte braucht, um die Seele zu erreichen.

Depression ist kein Schicksal!