Die Psychosomatik erkundet das Selbst

Es gibt kein Selbst nur ein Phänomenologisches Selbstmodell
Johnhain auf Pixabay

Bericht vom 14.05.24 Kolloquium „Seele – Körper – Geist“ der Psychosomatischen Klinik Freiburg: Prof. em. Dr. Thomas Metzinger Philosophisches Seminar, JGU Mainz und Mitglied der Deutschen Nationalakademie Leopoldina:

„Warum es kein Selbst gibt und warum das Ich keine Illusion ist“

Das Dienstagskolloquium besteht nun seit siebzehn Jahren und ab diesem Semester gibt es ein neues Format. Es werden weniger Vorträge angeboten, diese drehen sich aber alle um ein Schwerpunktthema. Dieses Semester lautet das Thema: „Wer bin ich? – Selbst Selbstkonzept und Selbsterleben“ Die Auftaktvorlesung wird von niemand geringerem als Thomas Metzinger gehalten, der als führender Philosoph des Bewusstseins in Deutschland und weltweit Ansehen erworben hat.

Zur Einstimmung auf den Vortrag sind zwei Zitate von Ludwig Wittgenstein zu lesen: „Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.“ Und: „Die richtige Methode der Philosophie wäre eigentlich die: Nichts zu sagen, als was sich sagen lässt, also Sätze der Naturwissenschaft – also etwas, was  mit Philosophie nicht zu tun hat -, und immer dann, wenn ein anderer etwas Metaphysisches sagen wollte, ihm nachweisen, dass er gewissen Zeichen in seinen Sätzen keine Bedeutung gegeben hat. Diese Methode wäre für den anderen unbefriedigend – er hätte nicht das Gefühl, dass wir ihn Philosophie lehrten – aber sie wäre die einzig streng richtige.“

Das lässt schon ahnen, wohin die Reise wohl gehen wird. Beide Zitate sind vom „frühen“ Wittgenstein, der eine große Nähe zum sog. Positivismus des Wiener Kreises hatte. Diese Denkrichtung vertrat die Ansicht, dass nur (physikalisch) Objektivierbares als wahres Wissen angesehen werden sollte. Der spätere Wittgenstein schrieb dann aber auch so etwas wie: „Unsere Sprache kann man ansehen als eine alte Stadt: Ein Gewinkel von Gässchen und Plätzen, alten und neuen Häusern, und Häusern mit Zubauten aus verschiedenen Zeiten; und dies umgeben von einer Menge neuer Vororte mit geraden und regelmäßigen Straßen und mit einförmigen Häusern.“

Herr Metzinger ist Philosoph der analytischen Richtung und offenbar möchte er uns naturwissenschaftlich fundierte Fakten philosophisch aufgewertet vermitteln. Dafür bietet sich ein sprachphilosophisches Fundament zum Thema „Selbst“ und „Ich“ sicherlich an.

Herr Metzinger präsentiert die Gliederung seines Vortrags. Im ersten Teil soll es um die ‚philosophischen Grundlagen‘ gehen. Dazu gibt es die Unterpunkte der ‚begrifflichen Probleme‘, die er an drei Beispielen erläutern will und dann möchte er noch etwas zu ‚ideologischen Kontaminationen‘ sagen. Im zweiten Teil möchte er referieren ‚Was es wirklich gibt‘ und dazu drei Unterpunkt erläutern. Diese wären sieben Beispiele aus der Forschung; das phänomenale Selbstmodell und die Transparenzauflage. Schließlich will er zur Konklusion kommen, die er vorab als ‚keine Illusion, kein Selbst‘ ankündigt.

Philosophische Grundlagen

Herr Metzinger kommt nun zur Sache. Die Überschrift auf der Leinwand verkündet den Imperativ: „Sagen Sie nie mehr „das Ich“! Darunter wird mit kleinerem Schriftgrad erläutert „logischer Unsinn, das phänomenale Selbst – und warum der Vortragstitel falsch ist.“

    Begriffliche Probleme

    Das Wörtchen „Ich“ ist ein Personalpronomen, das auf einen Sprecher zeigt, der es aktuell verwendet. Seine logische Funktion nennt Herr Metzinger die „Selbstlokalisation“ eines Sprechers in einem Kontext. Der Ausdruck „Das Ich“ wäre ein Gattungsbegriff, was das Wörtchen ‚Ich‘ eben gerade nicht ist. Es ist ein indexikalischer Ausdruck (auf etwas, also mich, deutendes) in einem kommunikativen Kontext.

    Es ist gewissermaßen eine Unsitte nicht-philosophischer Sprecher*innen, dass sie das Wörtchen ‚Ich‘ so verwenden, als würde es eine Art inneres Ding, also ein Gegenstand bezeichnen. Philosoph*innen hingegen wissen, dass es keine Gattung von „Ichen“, „Selbsten“ oder gar „eine Identität“ gibt, die man in sich tragen könnte wie ein Herz oder die man besitzen könnte wie ein Fahrrad. Das Wörtchen „Ich“ bezieht sich nicht auf ein inneres Ding. Herr Metzinger fordert uns auf, nach Unterschieden in drei Beispielsätzen zu schauen.

    Was ist der Unterschied von diesen Formulierungen …

    1. Ich fühle mich gerade besonders entspannt und glücklich!
    2. Ich lasse mir meine Identität nicht durch die Wissenschaft kaputtmachen!
    3. Ich denke, die Buddhisten hatten Recht und so etwas wie ein Selbst gibt es überhaupt nicht!

    … zu diesen Formulierungen?

    1. Der Sprecher dieses Satzes fühlt sich gerade besonders entspannt und glücklich!
    2. Der Sprecher dieses Satzes wird sich seine Identität nicht durch die Wissenschaft kaputtmachen lassen!
    3. Der Sprecher dieses Satzes denkt, die Buddhisten hatten Recht und so etwas wie ein Selbst gibt es überhaupt nicht!

    Der Vortragende hält sich nicht damit auf, uns den Unterschied zu erläutern – wir nehmen diese Frage mit nach Hause, um dort nach einer Antwort zu suchen.

    Ich würde zunächst annehmen, dass ein und derselbe Sprecher diese Formulierungen verwendet – also: Ich fühle mich … oder: Der Sprecher fühlt sich … oder: Bernd Laserstein fühlt sich … Angesprochene würden auf die beiden letzteren Formulierungen irritiert reagieren. Selbstbetroffenheit wird eben in aller Regel mit „Ich“ markiert.

    Herr Metzinger schließt diesen Teil mit der folgenden Positionierung ab:

    „Es gibt weder auf empirischer Ebene noch in begrifflicher Hinsicht überzeugende Hinweise darauf, dass ein die Zeit überdauerndes Einzelding oder eine im ontologischen Sinne autonome Substanz existieren, die „das“ Selbst sein könnten.

    Menschliche Wesen sind dynamische, sozial situierte Systeme.

    Selbstbewusstsein ist also kein Ding, sondern ein diskontinuierlicher Vorgang, der zeitweise bestimmte Fähigkeiten erzeugt, die begrifflich am besten als globale Systemeigenschaften beschrieben werden.

    • Selbstbewusstsein ist ein körperlich verankerter und sozial eingebetteter Vorgang.“

    Das Selbst kann nichts „in mir“ sein: Dann wäre ja das, mit dem ich identisch bin, nur ein konstituierender Teil von mir.

    Das in lebensweltlichen Kontexten allgegenwärtige Reden von „unserem“ oder „meinem“ Selbst ist logisch widersprüchlich, weil es dann ja schon jemanden geben müsste, der das Selbst „hat“, also ein Selbst hinter dem Selbst, das zu diesem in einer Besitzrelation steht.

    • Selbstbewusstsein ist nichts, was man „haben“ oder besitzen kann wie ein Fußball oder ein Fahrrad.“

    Ideologische Kontaminationen

    Herr Metzinger stellt die (rhetorische) Frage, wer denn Interesse an echter Erkenntnis habe. Seine Erfahrung ist, dass sobald die Diskussion über ein „Selbst“ beginnt, verschiedene Teilnehmer die Debatte quasi verseuchen. Als Beispiele nennt er „Jubelbuddhisten“, denn Buddha hat ja schon vor langer Zeit gesagt, dass es kein Selbst gibt. Dann gibt es da die „auferstehungsgläubigen Christen“, für die klar ist, dass etwas bleiben muss, was wiederauferstehen kann. Weiter nennt er „Wohlfühlphänomenologen“, für die diese These reduktionistisch klingt und sich nicht gut anfühlt. Zu nennen wären auch noch „Alt-Linke“ Protagonisten, die die Gefahr erkennen, dass so das „politisch revolutionäre Subjekt“ verschwindet. Viele haben also kein echtes Erkenntnisinteresse, sondern ein weltanschauliches.

    Wie könnte eine rationale und evidenzbasierte Theorie des Selbstbewusstseins aussehen?

    Die Antwort beginnt mit einem Zitat von Wilhelm von Ockham (ca. 1285-1349): „Vielheit solle niemals ohne Notwendigkeit gesetzt werden.“ Dieses, auch als „Ockhams Rasiermesser“ bekannte Prinzip, heißt philosophisch „Parsimonität“. Es geht um die ontologische Sparsamkeit, die besagt: „Eine Theorie/Beschreibung/Erklärung, die weniger Entitäten oder weniger Annahmen braucht, ist einer zweiten, auf denselben Gegenstand bezogenen, Theorie vorzuziehen, wenn sie sonst der anderen gegenüber keine Nachteile hat.“ Mit dieser Einstimmung widmet sich Herr Metzinger der nächsten Frage:

    „Kann man die Entstehung eines phänomenalen Selbst wissenschaftlich erklären?“

    Seine Antwort lautet:

    • Ja, das kann man
    • Es gibt nämlich gar kein Selbst.
    • Was es gibt, ist ein phänomenales Selbstmodell (PSM)
    • Sein repräsentationaler Inhalt ist das Selbst, so wie es subjektiv erlebt wird

    Zum Beleg für diese These und zur Erläuterung des Begriffs „Phänomenales Selbstmodell“ werden uns nun einige Experimente vorgestellt. Zunächst die Spiegel Illusion. Sie entstammt dem Versuch, Menschen, die Phantomschmerzen in einem nicht mehr vorhandenen Körperglied haben, therapeutisch zu helfen. Wird z.B. die noch verbliebene Hand so gespiegelt, dass sie vom Patienten als andere Hand gesehen werden kann, bekommt der Patient wieder einen „Zugang“ zum verschwundenen Glied. Die Hand „erscheint“ als sei sie wieder da. Die Schlussfolgerung lautet demzufolge: Dass wir also nicht in Kontakt mit unserem Körper sind, sondern mit dem PSM unseres Körpers.

    Das nächste Argument kommt aus der Robotik. Ein kleiner Roboter wird mit einem Selbstmodell ausgestattet. So kann er zunächst lernen, sich auf vier Gliedmaßen zu bewegen. Nachdem ihm nun ein Glied entfernt wurde, lernte er das Gehen bzw. Hinken neu – nun mit nur noch drei Gliedern.

    Nun folgt das Beispiel der „Gummihand-Illusion“. Bei dieser wird eine Hand des Probanden verborgen und durch eine Gummihand im Blickfeld ersetzt. Nun wird simultan sowohl die echte also auch die Gummihand z.B. mit einem Pinsel stimuliert. Nach nicht allzu langer Zeit ist der Proband davon überzeugt, dass die Gummihand seine Hand sei (Gefühl von Meinigkeit) und wenn nun überraschenderweise ein Stich auf diese Hand erfolgt, wird die echte Hand zurückgezogen.

    Der nächste Beleg handelt von einer Frau, die ohne Arme und Beine geboren wurde aber dennoch angibt, dass sie eine Wahrnehmung sowohl von Armen und Beinen als auch von Fingern und Zehen habe. Gibt es also ein angeborenes Körperschema? Die Wissenschaft ist sich darüber noch nicht einig.

    Außerkörperliche Erfahrung

    Herr Metzinger interessiert sich schon sehr lange für „Außerkörperliche Erfahrungen“. Sie dienen ihm als Paradebeispiel für das Phänomenale Selbstmodell. Da sie eine universale menschliche Erfahrung sind, denkt er, dass sie die Grundlage für die Vorstellung von einer „Seele“ seien. Und es ist inzwischen möglich geworden diese Erfahrung durch direkte Gehirnstimulation hervorzurufen.

    Zurück zu den Beispielen erfahren wir nun von Ganzkörper-Illusionen, die mit Hilfe von virtueller Realität ausgeführt werden können. Der Aufbau ist analog zur Gummihand und es lassen sich verschiedenste Variationen des Versuchs durchführen. Am eindrucksvollsten in der Version, bei der Avatar (der Stellvertreter des Probanden) rhythmisch aufleuchtet, wobei die Frequenz des Rhythmus dem Herzschlag des Probanden entspricht.

    Ein weiteres Experiment besteht darin, dass von einem Probanden Gehirnsignale abgeleitet werden, wenn er sich vorstellt, Hände oder Füße zu bewegen. Dabei sieht er Bilder, die von einem kleinen Roboter aufgenommen werden, der wiederum von einem Menschen aufgefordert wird, sich zu bewegen. Mit Hilfe der Signale kann der Proband nun den Roboter steuern, der sich im Zweifelsfall auf der anderen Seite des Atlantiks befinden kann.

    Leibphänomenologie

    Wir erfahren, dass Aristoteles meinte, dass die Seele die Form des Leibes sei und Spinoza, dass die Seele die Vorstellung sei, die der Körper von sich selbst hat. Wir kommen also von der analytischen Philosophie langsam zur Leibphänomenologischen. Dazu passt auch ein Zitat von Maurice Merleau-Ponty: „Der Leib ist also nicht lediglich einer unter anderen äußeren Gegenständen, der allein dadurch sich auszeichnet, stets da zu sein. Seine Ständigkeit ist eine absolute, die jederlei relativer Ständigkeit der eigentlichen, stets Abwesenheit fähigen Gegenstände erste den Grund gibt.“ Mit diesem Ausflug in die „Leibphänomenologie“ bringt uns Herr Metzinger nahe, dass unsere Körper- bzw. Leibwahrnehmung unseren phänomenalen Raum zentriert, also den Mittelpunkt unserer subjektiven Welt einnimmt. Weiter, dass das propriozeptive (Muskel-, Gelenk-, Raumsinn) und das interozeptive (Bauch-, Brustgefühle) Selbstmodell eine zentrale Rolle in der Erscheinung (Phänomenologie) der Substanzialität spielt.

    Dann erinnert uns Herr Metzinger auch an die Arbeiten von Antonio Damasio zum Thema Selbstgefühl. Dabei geht es darum, dass, lange bevor eine Erfahrung bewusst wird, bereits ein präreflexives und vorsprachliches Selbstgefühl in der Körperwahrnehmung und im emotionalen Selbstmodell vorhanden ist.

    All das ist natürlich viel Wasser auf den Mühlen eines körperorientierten bzw. leibphänomenlogisch arbeitenden Therapeuten.

    Was ist ein Selbstmodell?

    Ein phänomenales Selbstmodell (PSM) ist eine mentale Repräsentation, also ein inneres Bild der Person als Ganzer, inklusive ihrer psychologischen und sozialen Eigenschaften. Das PSM soll ja das nicht dinglich vorhandene Selbst ersetzen. Wie können sich Nicht-Philosoph*innen das vorstellen? Herr Metzinger bietet dazu verschiedene Perspektiven an:

    • Es besitzt eine wahre neurobiologische Beschreibung

    Beispiel: ein komplexes, weitverteiltes Aktivierungsmuster im menschlichen Gehirn, das sich ableiten lässt

    • Es besitzt eine wahre repräsentationalistische Beschreibung

    Beispiel: Ein Inhalt des Bewusstseins, den wir benennen können

    • Es besitzt eine wahre evolutionsbiologische Beschreibung

    Beispiele: Körpermodell | Erfolgreiche Selbsttäuschung | Soziale Kognition | kulturelle Evolution – in allen Bereichen wird das PSM gebraucht. Herr Metzinger beschreibt es als: Eine Waffe, die im Verlauf eines kognitiven Wettrüstens erfunden und optimiert wurde

    • Es besitzt eine wahre funktionalistische Beschreibung

    Beispiel: Beim Aufwachen brauchen wie einen kurzen Moment, um wieder zu uns zu kommen. Das PSM ist ein virtuelles Organ, ein transientes komputationales Modul, das vom System episodisch aktiviert wird, um seine Interaktion mit der Umwelt zu regulieren

    • Es gibt ein bewusstes und ein unbewusstes Selbstmodell

    Beispiel: Psychosomatische Erkrankungen

    • Das Selbstmodell verändert sich durch Lernvorgänge und hat vielleicht einen angeborenen Kern.

    Beispiel: Die Frau ohne Gliedmaßen (s.o.)

    Das menschliche Selbstmodell ist das Fenster (Interface) in die soziale Dimension

    Beispiel 1: Motor resonance (Spiegelneuronen)

    Spiegelneuronen sind in Freiburg gut bekannt, dennoch erläutert Herr Metzinger kurz deren Bedeutung: „Eine unmittelbarer Form erlebnismäßigen Verstehens von anderen […] Dieser Modellierungsmechanismus ist einfach das, was ich mit >>verkörperter Simulation<< meine […] Durch einen gemeinsamen neuronalen Zustand, der in zwei verschiedenen Körpern realisiert wird, wird der >>vergegenständlichte Andere<< zu einem zweiten Selbst.“ (Vittorio Gallese)

    Dass der eigene Leib eine zentrale Rolle in der Wahrnehmung von Kunstwerken und Architektur spielt, fiel auch einigen deutschen Philosophen und Psychologen auf: „Das Bild unserer Selbst schieben wir allen Erscheinungen unter.“ (von Heinrich Wölflin 1886 (!))

    Beispiel 2: Empathie – Einfühlung

    Und: „Es ist also ein unbewusstes Versetzen der eigenen Leibform und hiermit auch der Seele in die Objektform. Hieraus ergab sich mit der Begriff, den ich Einfühlung nenne.“ Robert Vischer 1927

    Und: „Die ästhetische Lust hat also ihren Grund in der Einfühlung. Sie ist Lust an dem Ich, sofern es in das Objekt hineingefühlt ist.“ und: „Ich habe ein Lustgefühl angesichts des sinnlich Wahrgenommenen oder Vorgestellten, als welches mir das schöne Objekt unmittelbar entgegentritt.“ Theodor Lipps 1903

    Daraus folgert Herr Metzinger, dass

    • Dass ästhetischer Genuss als „objektivierter Selbstgenuss“ betrachtet werden kann
    • Dass der umbaute Raum dynamisch in das phänomenale Selbstmodell integriert wird
    • Dass nicht nur affektive, sondern auch somatomotorische und kinästhetische Ebenen des PSM relevant sind
    • Dass die Raumrepräsentation wichtig für die Integration mit dem globalen körperlichen Bezugsrahmen ist
    • Dass das interozeptive Selbstmodell eine kritische Rolle z.B. für die Weitung des Herzens (in einem großen Raum) spielt

    Die Transparenzauflage

    Was ist ein phänomenales Selbst? Problem: Ein „Selbstmodell ist noch lange kein Selbst, sondern nur eine Repräsentation des Systems als Ganzem – ein Systemmodell.

    Die philosophische Frage:

    Wie kommt man von einem bewussten Selbstmodell (PSM) zu einem echten phänomenalen Selbst? bzw.: Was also ist ein phänomenales Selbst?

    Antwort: Fast alle bewussten Zustände sind „phänomenal transparent“.

    • Wir können unsere inneren Zustände nicht als innere Bilder erleben.
    • Wir können unsere Aufmerksamkeit nicht auf den Konstruktionsprozess im Gehirn richten
    • Wir können deshalb ihren repräsentationalen Charakter subjektiv nicht erleben
    • Wir schauen quasi „durch sie hindurch“ direkt auf ihren Inhalt, als ob wir in direktem und unmittelbaren Kontakt mit der Wirklichkeit wären
    • Erlebnismäßig sind wir naive Realisten – Repräsentationen werden nicht als Repräsentationen erlebt.

    Der Begriff „Phänomenale Transparenz“ kommt von dem PHilosophen G. E. Moore, der schrieb: „[…] das, was ich „Bewusstsein“ genannt habe – also das, was eine Blauempfindung mit einer Grünempfindung gemeinsam hat – ist extrem schwer festzulegen.“ Und: „Wenn wir introspektive auf die Blauempfindung zuzugreifen versuchen, dann ist alles, was wir sehen können das Blau: Das andere Element ist als ob es durchsichtig wäre.“

    Man kann das Bewusstsein an sich kaum bewusst erleben, aber Mr. Moore, der analytische Philosoph, kommt zu einer Ansicht, die der buddhistischen sehr nahe ist, nämlich, dass das Bewusstsein als solches in der Erfahrung der Leere auf die Spur zu kommen möglich ist.

    Anwendung auf das Selbstmodell

    Wir selbst sind Systeme, die nicht in der Lage sind, ihre eigenes subsymbolisches Selbstmodell als Selbstmodell zu erleben. Deshalb operieren wir unter den Bedingungen eines „naiv-realistischen Selbstmissverständnisses.“

    • Es entsteht die Phänomenologie der Identifikation
    • „Ich bin das“

    „Anhaften“: Wir erleben uns notwendigerweise so, als wären wir in direktem und unmittelbarem epistemischen Kontakt mit uns selbst.

    • Wir sind uns selbst „unendlich nah“
    • Das „bewusste Selbst“ ist der (sprachlich reifizierte) Inhalt eines transparenten PMS

    Die Erfahrung eine Selbst ist also das Ergebnis von zwei Verdinglichungen 1. durch das Gehirn und durch die Phänomenologie der Identifikation und 2. Sprachlich durch Verdinglichung indem wir von „EdmIch“ oder „Dem Selbst“ sprechen. Das ist ein verdoppelter Abstand zur tatsächlichen Wirklichkeit – zunächst schneidet unser PSM einen Tunnel hinein und dann werden die Phänomene auch noch in Sprache verpackt.

    Begrifflich klärt uns Herr Metzinger noch kurz über den Unterschied von Illusion und Halluzination auf.

    Illusion: Sensorische Fehlrepräsentation eines existierenden Reizes z.B. optische Täuschung.  Phänomenologie ist meistens opak – wissen, dass es eine Fehlinterpretation ist.

    Halluzination: Sensorische Fehlrepräsentation eines nicht existierenden Reizes. Phänomenologe: meistens transparent, oft komplex

    Kann man die Entstehung eines phänomenalen Selbst wissenschaftlich erklären?

    Ja, das kann man

    Es gibt nämlich gar kein Selbst

    Was es gibt, ist ein phänomenales Selbstmodell

    Sein repräsentationaler Inhalt ist das Selbst, so wie es subjektiv erlebt wird

    Zusammenfassung

    1. Es gibt weder empirische Evidenz noch rationale Argumente für die Existenz eines Einzeldings oder einer metaphysischen Substanz, die „das“ Selbst sein können.
    2. Für alle wissenschaftlichen und philosophischen Zwecke kann der Begriff „eines“ Selbst eliminiert werden, zugunsten feinkörnigerer Beschreibungen.
    3. Positiver Vorschlag:
    4. Der Inhalt des phänomenalen Selbstbewusstseins ist der repräsentationale Inhalt eines PSM.
    5. Ein transparentes PSM erzeugt die Phänomenologie der Identifikation
    6. Das PSM ist ein virtuelles Organ, dass der Körper benutzt um globale Eigenschaften seiner selbst zu erkennen und intern darzustellen:
    7. Für die prädikative Kontrolle äußeren und inneren Verhaltens;
    8. Als Interface in die soziale Welt

    Auf der Schlussfolie ist zu lesen:

    Das „Ich“ als Interface

    Warum es kein Selbst gibt …

       … und warum das Selbst keine Illusion ist

    Hier geht’s zum Vortrag

    Die Psychoanalyse erkundet Leiblichkeit

    Leib und zwischenleibliche Resonanz

    Bericht vom 14.11.23 Kolloquium „Seele – Körper – Geist“ der Psychosomatischen Klinik Freiburg: Prof. Dr. Timo Storck, Psychologischer Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Psychologische Hochschule Berlin (PHB):

    „Der Leib als Wahrnehmungsorgan in der Psychotherapie“

    Herr Storck beginnt damit, dass er uns kurz erläutert, was er uns in seinem Vortrag nahebringen möchte. Nämlich, dass der Leib ein Wahrnehmungsorgan ist, das uns einen, wenn nicht den Zugang zur Welt ermöglicht. Er gibt uns seine Gliederung zum Thema:

    1. Wahrnehmungsvorgänge können zwei „Richtungen“ haben (allgemeinpsychologisch)

    2. Der Leib vermittelt das Erleben von Selbst und Anderem (entwicklungspsychologisch)

    3. Psychosomatische Störungen lassen sich als eine Entleiblichung verstehen (psychopathologisch)

    4. Die Arbeit mit der leiblichen Gegenübertragung ist ein Weg zur Symbolisierung verkörperter Zustände (behandlungstechnisch)

    Leibliche Wahrnehmungsvorgänge haben zwei Richtungen

    Der Begriff des Leibs im Unterschied zum Körper erscheint in der Philosophie mit der Phänomenologie. Prominent darin z. B. Edmund Husserl und in dessen Nachfolge und für den Leib besonders fruchtbar, Maurice Merleau-Ponty. Dieser Philosoph sprach vom Leib, der ich bin und dem Körper den ich habe. Dabei kommen beide Aspekt immer gemeinsam vor, haben gewissermaßen einen Doppelaspekt.

    So ist es auch mit der Leibwahrnehmung, insbesondere mit der Berührung. Immer, wenn ich etwas oder mich selbst berühre, kommen mir zwei Wahrnehmungen ins Bewusstsein – das Berührte und z. B. meine Finger. Diese Betrachtungen sind auch für die psychotherapeutische Arbeit sehr wertvoll. Von Merleau-Ponty kommt auch der Begriff der Zwischenleiblichkeit, womit er beschreiben wollte, dass in personalen Begegnungen leibliche Erfahrungen gemacht werden, die sich von rein physikalischen Gegenständen unterscheiden.

    Auch Sigmund Freud hat sich Gedanken zur Wahrnehmung bzw. dem Wahrnehmungsbewusstsein gemacht. Einige dieser Gedanken hat Freud als Zeichnungen zu Papier gebracht. Diese sind ein Teil seiner Wahrnehmungs- und Erinnerungstheorie. Die Wahrnehmung ist für Freud eine Art Kappe, die auf dem Psychischen quasi aufsitzt. Das BW betrachtet er als das Sinnesorgan zur Wahrnehmung psychischer Qualitäten (innere und äußere Reize). Dies schafft dann erst die Psychische Realität. Diese Überschneidung von Wahrnehmung und Gedächtnis führt zu Befriedigungserlebnissen, weil wir uns erinnern können, was wir schon früher als befriedigend erlebt haben.

    Aus dieser Perspektive gewinnen wir körperliches Bewusstsein in  mehr oder minder großen Ausmaß. Dabei kann die Wahrnehmung, z.B. von bestimmten Affekten, gestört oder verzerrt sein. Diese Sichtweise ist in der Psychosomatischen Medizin und der Psychoanalyse gut bekannt. Herr Storck möchte aber die Perspektive umdrehen und untersuchen, wie das Leibliche die Wahrnehmung steuert.

    2. Der Leib vermittelt das Erleben von Selbst und anderem.

    Zur Verdeutlichung bekommen wir nun eine kurze Video Sequenz gezeigt. Es geht um eine typische Psychoanalytische Sitzung im „Couch-Setting“. Die Patientin wird von einer Schauspielerin dargestellt.

     Im Video „wimmelt“ es nur so von leiblichen Befindlichkeiten und Interaktionen – Bedürftigkeiten, Kuscheln, Küssen usw. Therapeutisches Thema wie Abstandsregulation oder die Unterscheidung von Selbst und anderem.

    Auch bei diesem Thema mischen philosophische Betrachtungen mit. Da gibt es zum einen Plato, dessen Meinung über Körperliches eher geringschätzig war. Ganz im Gegensatz zu Aristoteles, der die Seele als Form des Leibes betrachtet hat und die Seele als durchformt vom Leib.

    Neuere phänomenologische Philosophen im deutschsprachigen Raum wären z. B. Helmuth Plessner oder Thomas Fuchs u. a. Alle unterscheiden den subjektiven Leib vom objektiven Körper.  Sie kommen auch zu dem Schluss, dass der Leib der primäre Zugang zur Welt überhaupt darstellt.

    Noch aktuellere Betrachtungen wären Theorien zum „Embodiment“, die derzeit En Vogue sind.

    Ein berühmtes Zitat von Freud dazu lautet: „Der eigene Körper und vor allem die Oberfläche desselben ist ein Ort, von dem gleichzeitig äußere und innere Wahrnehmungen ausgehen können. Er wird wie ein anderes Objekt gesehen, ergibt aber dem Getast zweierlei Empfindungen, von denen die eine einer inneren Wahrnehmung gleichkommen kann. Es ist in der Psychophysiologie hinreichend erörtert worden, auf welche Weise sich der eigene Körper aus der Wahrnehmungswelt heraushebt. Auch der Schmerz scheint dabei eine Rolle zu spielen und die Art, wie man bei schmerzhaften Erkrankungen eine neue Kenntnis seiner Organe erwirbt, ist vielleicht vorbildlich für die Art, wie man überhaupt zur Vorstellung seines eigenen Körpers kommt. Das Ich ist vor allem ein körperliches, es ist nicht nur ein Oberflächenwesen, sondernd selbst die Projektion einer Oberfläche.“ (Freud 1923b, S.253)

    Und weiter. „Das heißt, das Ich leitet sich letztlich von körperlichen Gefühlen ab, hauptsächlich von solchen, die auf der Körperoberfläche entstehen. Es könnte deswegen als eine psychische Projektion der Körperoberfläche angesehen werden und nicht nur wie wir oben gesehen haben, als Darstellung der Oberfläche des psychischen Apparates.“

    Daraus folgert Herr Storck, dass der Leib nicht nur Wahrnehmungsorgan des Psychischen ist, sondern jegliches Selbst-Erleben formt. Damit wird das Selbst zu einem zwischenleiblichen Phänomen. Es bildet sich aus den Erfahrungen von Berührungen an der Hautgrenze, als Unterschied zwischen Selbst und Nicht-Selbst. Dabei verinnerlicht das Selbst-Erleben die Kontur der Körperoberfläche und Repräsentiert den Körper als erste Form des Selbst.

    Herr Storck spekuliert noch darüber, wie der Begriff des „Triebs“ bei Freud als Grenzbegriff zwischen Psyche und Soma aktualisiert werden könnte.

    3. Psychosomatische Störungen lassen sich als eine Entleiblichung verstehen

    Alles ist psychosomatisch, denn alle Patient*innen bringen ihre Körper mit in die Therapie. Die alten Konzepte von spezifischen Krankheitspersönlichkeiten führen nach Ansicht des Vortragenden nicht weiter. Tatsächlich erscheinen die Psychodynamischen Phänomene als äußerst diffus. Das könnte aber gerade ein verwertbares Indiz darstellen. Theoretisch ließe sich das sowohl triebtheoretisch als auch objektbezogen gut begründen. Im ersten Fall fände so etwas wie Seele-Körper-Dissoziation statt, im zweiten Fall würde der Körper eine unzuverlässige Bezugsperson repräsentieren.

    Beide Zugänge lassen sich in einem Modell zusammenführen. Dies wurde von Armando Ferrari durchgeführt. Das Modell bietet zwei Achsen – Individuum-Umwelt und Psyche-Soma. Bei bekömmlicher Entwicklung entsteht so ein quasi dreidimensionaler Raum von Erleben. Nun ist es so, dass Veränderungen auf der einen Achse auf die andere Achse einwirken. Dass also Störungen im Verhältnis von Individuum-Umwelt zu Störungen des Verhältnisses Psyche-Soma führen. Diese Störung führt wiederum zu Störungen der anderen Dimension und so kann der Erlebnisraum auf eine Zwei- oder gar Eindimensionalität einschrumpfen.

    Für Betroffene entsteht so ein Beziehungserleben, das zwischen Verschmelzung und Isolation pendelt. Das erschwert es, sich als eigenständiges Wesen wahrzunehmen. Sich in Kontakt fühlen ist dann nur möglich, wenn wir einander völlig gleich sind, andernfalls erscheint der Eindruck, verlassen zu sein.

    Herr Storck präsentiert uns nun ein Fallbeispiel. Es geht dabei um eine Frau, die über Schmerzen klagt, die durch den ganzen Körper wandern. Er erläutert kurz die Biografie der Patientin und stellt uns dann einen Ausschnitt aus dem Thematischen Apperzeptionstest vor. Es geht bei diesem Test darum, eine Geschichte zu einer Abbildung zu erfinden.

    Beispielhaft wird an den Antworten der Patientin deutlich, dass sie eine Vorstellung entwickelt hat, dass körperliches Leiden und die Anfälligkeit des Körpers die Seele verunreinigen. Dass also Seele und Körper eher voneinander getrennt sind und auch unterschiedliche Werte aufweisen.

    Die Schmerzen lassen sich als Prothese verstehen, mit deren Hilfe sie ihren Körper ganz wahrnehmen kann. Allenfalls, wenn die Patientin von Wasser umgeben ist, hat sie keine Schmerzen und Herr Storck nimmt an, dass sie mit Hilfe des Wassers, das sie vollständig umgrenzt, ihren Körper spüren kann und dann die Schmerzen nicht braucht.

    4. Die Arbeit mit der leiblichen Gegenübertragung ist ein Weg zur Symbolisierung verkörperter Zustände

    Herr Storck möchte nicht nur über das „Herumdoktern“ an unseren Patient*innen berichten, sondern auch darauf eingehen, wie Therapeut*innen ihren eigenen Leib in der Therapie einsetzten können.

    Dazu möchte er auf die Übertragungsbeziehung und die Übertragungsdynamik eingehen. Übertragung, als zentrales Element der Psychoanalytischen Therapie kann als Übertragungsneurose betrachtet werden. Innerhalb dieses Beziehungsmodus können Affekte auftreten und dann auch erfolgversprechend analysiert werden.

    Darüber hinaus gibt es auch Übertragungspsychosen und Übertragungsmuster von Persönlichkeitsstörungen, auf die Herr Storck jetzt aber nicht eingehen möchte.

    Relativ neu ist die Formulierung einer Übertragungspsychosomatose, in der körperliche Symptome als Regulation in der Beziehung verstanden werden. Herr Storck vermutet auch hierbei das Beziehungsdilemma zwischen Isolation und Verschmelzung.

    Aber gibt es so eine Form der Übertragung überhaupt? Herr Storck bejaht das und führt an, dass Therapeut*innen sehr vertraut mit dem Phänomen sind, dass sich, in der Arbeit mit Psychosomatik Patienten, der eigene Leib öfter meldet – z.B. mit einem Zwicken oder einer gewissen Übelkeit.

    Das Beziehungsthema macht sich häufig als Scheu bemerkbar, z.B. auf Unterschiede voneinander hinzuweisen oder auch als ein gewisser Druck, Gleichheit herzustellen.

    Herr Storck möchte einen genaueren Blick auf die körperlichen Reaktionen werfen und betrachtet dazu die besondere Form der „Projektiven Identifikation“ – sog. ein Abwehrmechanismus, der alles andere als einfach zu erläutern ist. Er möchte uns sein Verständnis dieser Dynamik nahebringen.

    Zunächst ist es so, dass der Patient einen unliebsamen Selbstanteil auf den Therapeuten projiziert, ihn also im Gegenüber erlebt. Dies ist zunächst ein rein innerer Prozess. Beispielsweise fühlt sich der Patient gereizt, erlebt aber die gereizte Stimmung als vom Therapeuten ausgehend.

    Diese Stimmung färbt natürlich die Kommunikation und Interaktion zwischen Patient und Therapeut. In der Folge wird der Therapeut sich zunehmend gereizt fühlen und zunächst nicht unterscheiden können, woher dieses Gefühl stammt. Er identifiziert sich nun mit diesem Affekt. Erst in einem weiteren Schritt, wird es dem Therapeuten möglich, diese Gereiztheit als eine Art Antwort an den Patienten zu verstehen. Dann wird es möglich, das reflektierte Gefühl dem Patienten in sprachlicher Form wieder anzubieten.

    Herr Storck möchte mit zwei Aufforderungen enden. Zum einen plädiert er dafür, dass Therapeuten ihre Leibwahrnehmung zur Verfügung stellen, um es den Patient*innen zu ermöglichen ihre Leibwahrnehmungen besser wahrnehmen zu können.

    Weiter fordert er dazu auf, so etwas wie „mentalisierte Alterität“ anzubieten. Also versprachlichte Formen des Anders-Seins, die als nicht bedrohlich erlebt werden können. Anders sein muss dann nicht mehr als Bedrohung der Beziehung erlebt werden.

    Dieser dichte Vortrag lässt das Herz eine Körperpsychotherapeuten durchaus höher schlagen und auch das Auditorium ist sehr davon angetan.

    Hier geht es zum Vortrag