Das entfremdete Selbst

Selbstentfremdung

Bericht vom Dienstagskolloquium „Seele – Körper – Geist“ vom 04.12.18 von Prof. Dr. Matthias Michal:
„Das entfremdete Selbst: Depersonalisation und Derealisation“

In der Anmoderation berichtet uns Carl Eduard Scheidt davon, dass die Entstehung von DP/DR etwas geheimnisvoll sei. Schon lange bekannt, tauche sie im Zusammenhang von Trauma Forschung und Depression wieder verstärkt auf.
Herr Michal beginnt seinen Vortrag damit, dass er die Redensart: „Ich glaube ich stehe neben mir“ als eine alltägliche und häufig vorkommende Art von DP/DR vorstellt. In den meisten Fällen seien das kurzfristige Zustände, die im Lebenslauf fast jeder Mensch einmal erlebt. Allerdings gibt es Menschen, die über Monate und Jahre in solchen Zuständen verbringen.

Symptome

Die Symptome von Depersonalisation (DP) sind: Das Gefühl von Abtrennung von der eigenen Person, wie ein außenstehender Beobachter gegenüber den eigenen Gefühlen, Gedanken, Erinnerungen, Verhalten und Körper – wie im Traum, wie unter Drogen, wie nicht da sein.
Derealisation (DR) wird als Unwirklichkeitsgefühl in Bezug auf die Umwelt erlebt. Die Umwelt erscheint unwirklich, unecht, kulissenhaft – wie hinter einem Nebelschleier, wie hinter einer Glaswand, leblos, verzerrt, weit weg.
Wir lernen etwas über die Geschichte der Krankheit, die bereits 1845 beschrieben wurde und 1898 von einem Betroffenen ihre Benennung erhielt.

Krankheitsbild

Dann folgt ein erster Abschnitt für die Differenzialdiagnose, in der Herr Michal herausarbeitet, dass DP/DR keine Psychose ist, aber oft mit einer verwechselt wird. Typisch für DP/DR ist die Schilderung der Betroffenen – der „als ob“ Modus, in dem sie ihren Zustand beschreiben.

Diagnose und Differentialdiagnose

Für eine positive Diagnose gelten folgende Merkmale:
Erfahrung von Unwirklichkeit der eigenen Person oder der Umwelt. Die Realitätsprüfung bleibt intakt – die Menschen wissen wer und wo sie sind.

Die Symptome sind eine Quelle von Leid und Beeinträchtigung. Sie lassen sich nicht auf Drogen oder andere Krankheitsbilder zurückführen und es gibt keine andere Erkrankung, die die Symptome besser erklären kann.

Die häufigste Gegenübertragung (das Selbsterleben des Therapeuten mit dem Patienten) ist, dass die Therapeuten einschlafen. Es entwickelt sich keine Beziehung – „es springt kein Funke über“.

Das Leiden an DP/DR

Das Leiden der Patienten besteht darin, dass sie Angst haben, verrückt zu werden. Sie haben quälende Gefühle von Isolation und Einsamkeit, sowie das Gefühl, ihr Leben zu verpassen. Weiter schildern sie Konzentrationsstörungen (die nicht objektivierbar sind).

Der Behandler erlebt häufig eine Diskrepanz zwischen dem scheinbar ungerührten Verhalten der Betroffenen und ihrer ausgeprägten Verzweiflung, Angst und Not.

Krankheitsverlauf

Typisch für DP/DR ist, dass sie meist vor dem 25 Lebensjahr erstmals auftritt. Männer sind häufiger als Frauen betroffen (3 zu 2). Der Verlauf ist häufig chronisch und es dauert im Schnitt sieben Jahre bis eine korrekte Diagnose gestellt wird. Die Patienten schildern Ängste, die hypochondrisch wirken, dabei haben sie Schwierigkeiten, sich lebhaft an etwas zu erinnern. Sie schildern auch diffuse Symptome wie Kopfdruck, Kribbeln, Schwindel oder Benommenheit und sie grübeln fast zwanghaft über ihre Symptome worüber sie häufig weitere Krankheiten entwickeln.

Häufigkeit

Die Krankheit ist das dritthäufigste Syndrom nach Angst und Depression bei psychiatrischen Patienten. Schätzungen gehen von 5-10% der Patienten aus.

Auch Sozialpsychologisch wurde schon an DP/DR geforscht. Das Ergebnis besagt, dass sie in Individualistischen Gesellschaften häufiger vorkommt als in Kollektivistischen.

Ätiologie

Zur Entwicklung der Krankheit ist derzeit wenig bekannt. Das typischste Vorzeichen wäre eine besondere Ängstlichkeit im 13ten Lebensjahr und eine Erfahrung von Mangel an emotionaler Zuwendung und/oder Demütigung. Ein spezifischer Trauma-Bezug konnte nicht festgestellt werden.
Neurobiologische Befunde zeigen, dass DP/DR Patienten viele unspezifische Veränderungen in ihren „Hirn-Scans“ aufweisen.

Versorgungsprobleme

Herr Michal berichtet uns nun eine Fallgeschichte von einem zwanzigjährigen Betroffenen.  Durch eine erotische Versuchungssituation gerät der Patient in die Symptomatik. Ein Jahr später berichtet er seiner Mutter davon, die mit ihm zum Arzt geht. Dieser erstellt zwar eine vorbildliche Anamnese, schließt diese allerdings mit der Fehldiagnose „Paranoide Psychose“ ab. Der Patient wird also falsch und wirkungslos behandelt. Erst Jahre später taucht er nach eigenen Recherchen bei Herrn Michal auf, und kann dann von diesem passend und recht erfolgreich behandelt werden.

Störungsmodelle

Nun erfahren wir etwas über die „Störungsmodelle“, die von Verhaltenstherapeuten und Psychodynamischen Schulen entwickelt wurden. Verhaltenstherapeutisch betrachtet entsteht ein Teufelskreis, weil eine „normale“ DP/DR Erfahrung katastrophal bewertet wird, daraus Angst entsteht, die wiederum das DP/DR Empfinden weiter anheizt usf.

In psychodynamischer Betrachtung geht es um den Gefühlshaushalt. Die Beobachtung, das am Beginn der DP meist ein unerträgliches Gefühl oder eine ebensolche Erregung vorausgeht, wird als Flucht vor dem vollen Erleben der Wirklichkeit – dem „Beobachten statt erleben“ verstanden. Damit wird DP/DR zu einer Affektabwehr.

Die Rolle der Gefühle

In neuerer Terminologie würde das bedeuten, dass die „Affekttoleranz“ über ihre Leistungsschwelle getrieben wird und nur noch das Abstumpfen durch DP/DR zur Verfügung steht.

Was einem Menschen fehlt, der keinen Kontakt mehr zu seinen Affekten, Emotionen und Gefühlen hat, mach eine weitere Folie deutlich. Affekte sind das primäre, angeborene Motivationssystem des Menschen. Sie gehen stets allen Kognitionen voraus. Mit seinen Affekten im Kontakt zu sein ,vermittelt Lebendigkeit und weiter bieten sie uns Orientierung und Identitätsgefühl. Einen passenden Ausdruck für sie zur Verfügung zu haben, stellt eine Verbundenheit mit den Mitmenschen her.

In der Definition von „Seelischer Gesundheit“ des DSM-5 heißt es: „… fähig die ganze Breite der Emotionen zu erleben, auszuhalten und zu regulieren“

Sehr häufig finden sich konflikthafte Affekte bei den Themen: Ärger und Selbstbehauptung; Trauer und seelischer Schmerz; Nähe und Zärtlichkeit. Herausfordernd können auch Themen der Fürsorge und der Liebe sein. Sogar positive Selbstgefühle wie Selbstvertrauen, Selbstfürsorge, Würde können Anlässe für konflikthaftes Erleben sein.
Damit wird der Blick frei auf diese DP/DR als „Affektphobien“ – als die Angst vor Affekten.

DP/DR und Bindung

Als Beispiel verwendet Herr Michal die Bindungstraumatisierung. Die größte Angst eines Kindes ist, dass die Bindung verloren gehen könnte. Das kann in ein schreckliches Dilemma münden, wenn das Kind Ärger, womöglich Hass auf eine Bindungsfigur empfindet. Es bekommt Angst vor seinem Gefühl und diese Angst wirkt auf das „Angst – Furchtsystem“, das fernab des Bewusstseins neuro-hormonell mit der Angst umgeht.

In der ersten Stufe noch durch Aktivierung der Bewegungsmuskulatur, in der zweiten bereits mit Erregung der glatten Muskulatur (z.B. des Darms) und in der dritten Stufe dann mit Panik/DP/DR.

Wir lernen dann noch ein Modell, das uns sowohl ein Verständnis als auch einen Leitfaden für die therapeutische Intervention an die Hand gibt. Es sind das, das „Konfliktdreieck“ und das „Personendreieck“. Es ist eine Betrachtung, die Vergangenheit, Gegenwart der Alltagswelt und Gegenwart des Therapeuten zusammen betrachtet und die Verbindungen dazwischen deutlich macht.

Am Beispiel eines Romanauszugs (von Haruki Murakami „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“) verdeutlicht uns Herr Michal die Anwendung der Dreiecke. Aus einem Anlass (Stimulus) von erfahrener Zurückweisung entsteht ein Gefühl samt Impuls (Ärger, Selbstbehauptung, Schmerz). Diese Gefühle werden mit Angst erlebt, die nun ihrerseits die körperlichen Folgen mit sich bringt (Anspannung, Nervosität, Bauchweh, Schwindel etc.).

Therapeutische Möglichkeiten

Herrn Michals bevorzugte Methode der Behandlung heißt: „Intensive psychodynamische Kurzzeitpsychotherapie nach Davanloo (ISTDP)“. Sie nimmt in den Fokus, dass bei DP/DR eine massive Angst im Vordergrund steht und dass die Affekttoleranz beeinträchtig ist. Deshalb muss der Grad der Angst in jedem Moment möglichst genau erfasst werden, damit der Patient die Angst zwar spüren kann, aber nicht von ihr überwältigt wird. Das geschieht dadurch, dass die Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper gelenkt wird; dass die Angstsymptome als solche benannt werden; dass die Ursachen der Angst identifiziert werden und dass der Therapeut sich immer wieder als Begleiter und Verbündeter in Erinnerung bringt.

Zum Abschluss berichtet Herr Michal noch einmal aus einer Behandlung. Als Therapeut konfrontiert und fokussiert er sowohl auf das Erleben, als auch auf das Verhalten (Vermeiden von Augenkontakt, Räuspern). Die (typischerweise) abwehrende Haltung des Patienten wird nach und nach brüchiger, bis er den Impuls wahrnimmt, den Therapeuten mit einem Baseballschläger verprügeln zu wollen. In der fantasierten Ausführung des Impulses findet er seinen tiefen Hass auf die Mutter. Über diese Erfahrung findet der Patient Sinn und Verständnis für sich und sein Erleben.

In seinem Fazit fordert uns Herr Michal auf, genauer bei Patientinnen und Patienten nachzufragen, was sie fühlen und empfiehlt uns ein Handout über die Symptomatik von DP/DR.

Die Psychosomatik erkundet Nähe und Distanz

Nähe und Distanz bestimmen

Bericht vom Festvortrag zum 80. Geburtstag von Tilman Moser
„Probleme von Nähe und Distanz in Psychotherapie, Psychoanalyse, Traumatherapie, sowie in Medizin, Beratung, Seelsorge und Pädagogik“

Tilman Moser ist ein besonderer Pionier der körperorientierten Psychotherapielandschaft. Als Psychoanalytiker begann er schon früh in seinen Analysen, den Körper mit einzubeziehen. Damit hat er sich in seinem Kollegenkreis viele Anfeindungen und Kritik eingehandelt. Befürchtet und beschworen wurden immer wieder die Gefahren von Manipulation und Sexualisierung durch den Therapeuten. Er ist seinem Weg aber treu geblieben und hat seine Erfahrungen in zahlreichen Veröffentlichungen einem interessierten Publikum nahe gebracht. In vielen seiner Bücher geht es um Berichte von Therapieverläufen und deren analytisches und technisches Verständnis.

Therapeutische Herausforderungen bei Berührung

Auch der heutige Vortrag ist ähnlich konzipiert. Was geschieht in einer Therapie, wenn Berührungen, also größte körperliche Nähe, als Interventionen vorkommen? Was kann es für die Patienten bedeuten und was für die Therapeuten? Welche Übertragungsebenen werden angesprochen und welche Dynamiken damit angestoßen?
Moser beschreibt noch einmal kurz den Körper als Speicher von Erinnerungen, auch solche von Berührungen – zärtliche, schöne Berührungen, die vielleicht bis in die Baby Zeit zurückreichen. Aber es gibt natürlich auch Erinnerungen an Gewalt, Schmerz und Angst, die, wenn sie angestoßen werden, Flashbacks (blitzartig auftauchende Schreckensbilder) auslösen können.

Ambivalenz von Nähe und Distanz

Nach Mosers Eindruck haben viele Therapeuten selbst eine Geschichte von Nähe Mangel. Dadurch geraten sie leicht in Gefahr, sich unbewusst selbst etwas Gutes tun zu wollen, wenn sie Berührungen anbieten. Die andere Richtung, die ein Nähe Defizit mit sich bringen kann, ist Angst vor Nähe – Angst vor Verschmelzung, Angst vor Sexualisierung. Diese Gefühle werden als Unsicherheit spürbar.
An dieser Stelle betont er, wie wichtig die gründliche Eigentherapie und Selbsterfahrung für Körpertherapeuten ist. Die Nähe, die eine Verschmelzung mit der Mutter bietet, ist hilfreich und wichtig für Babys und ihre weitere Ich Entwicklung. Diese Art von Nähe fühlt sich freilich ganz anders an, als die eines Kleinkindes, eines älteren Kindes oder gar die der Sexualität. Körpertherapeuten sollten diese Unterschiede am eigenen Leib aus Erfahrung kennen.

Fallbeispiel

Nun präsentiert er uns ein Beispiel aus seiner Praxis mit dem Titel: „Der Preis der Verstoßung aus der Therapie“. Eine Klientin hatte eine gute Arbeitsbeziehung zu einem Therapeuten aufgebaut. Als sie ihm im dritten Jahr der Therapie ihre Verliebtheit in ihn beichtet bricht der Therapeut die Arbeit ab. Diese Erfahrung stürzt sie in eine tiefe Krise Sie hat Bücher von Moser gelesen und möchte nun eine Stunde bei ihm haben. Sie dirigiert quasi den Ablauf der Stunde, gestaltet Art und Timing von Handkontakten, tauscht den Platz mit Moser und erzählt erst dann etwas von ihrer Geschichte (die ich an dieser Stelle nicht ausbreite). Sie fühlt sich nach dieser Stunde „geheilt“ – hat den Eindruck ihr „Verstoßungstrauma“ mit einer Berührung überwunden zu haben.

Probleme des „klassischen Settings“

Nun erinnert uns Moser an Freuds Unbehaglichkeit mit Augenkontakt. Das klassische Analyse Setting, mit Couch und Sessel hinter dem Kopfende, lässt diesen nicht zu. Es ist optimal um eine vollständige Kontrolle über Nähe und Distanz zu erlauben. Es kann Verlassenheitsängste auslösen und in manchen Fällen die Therapie erschweren oder verunmöglichen. Allerdings hat es auch Vorteile, wenn Klienten nicht sofort an der Mimik des Therapeuten ablesen können, was dieser zum Mitgeteilten fühlt oder denkt.

Noch ein Fallbeispiel

Es folgt ein weiteres Fallbeispiel – „Das Drama einer Liebesnacht“. Anhand dieser Geschichte möchte Moser uns die große Rolle des Augenkontakts, der innigen Berührung durch Blicke nahebringen. Die Klientin war für beide Eltern vom „falschen“ Geschlecht, deshalb bekam sie keine liebevollen Blicke, mitunter gar keine Blicke und erst als sie etwa drei Jahre alt war, gelang es ihr, ihren Vater für sich zu interessieren. Allerdingst verstieß dieser sie letztlich wieder von seinem Schoß. Sie hatte es schon geschafft, zwei Analytiker zu verführen und damit ihre therapeutischen Ziele zu verfehlen. Erst mit Herrn Moser kommt sie an die Blickerinnerungen des neugeborenen Kindes, an den Horror des feindseligen, bzw. enttäuschten Blicks und erarbeitete im Anschluss die allmähliche Integration des freundlichen Blicks. So gewann sie nach und nach auch eine selbstbewusste und unabhängige Steuerung ihrer Blickqualitäten.

Möglichkeiten der Nähe

Als weitere Themen der Nähe Regulation referierte Herr Moser:

  • die Verwendung von Gesten und deren potenzielle Mehrdeutigkeit. In manchen Familien so vieldeutig, dass die Kinder darüber sehr verwirrt und verunsichert sind
  • der Umgang mit Aggressionen, die Möglichkeit durch Kämpfe Nähe zu erleben und die Mischformen von Zärtlichkeit und Aggression
  • die Rolle der Körperempfindungen, die oft die einzige Spur zu den Erinnerungen sind, die aber so häufig widersprüchlich und schwierig zu entziffern sind

Zum Ende appelliert Herr Moser noch einmal an alle anwesenden Therapeut*innen sich mit ihren jeweiligen Schulen nicht zu sehr zu identifizieren, voneinander zu lernen und die wertvollen Möglichkeiten von Körperarbeit und Psychotherapie weiter zu entwickeln.

Dimensionen der Selbstwahrnehmung in der Körperpsychotherapie

Selbstwahrnehmung als Mittel der Körperpsychotherapie

Eugene Gendlin, der Begründer des „Focussing“ hat erforscht, welche Merkmale Patienten aufweisen, die von einer Psychotherapie profitieren konnten. Sein Ergebnis war, dass es Menschen waren, die ihre Körpersignale differenziert wahrnehmen und für sich verwenden können. Damit lenkte er die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Psychotherapie auf die Selbstwahrnehmung, insbesondere auf die des Körpers.

Körperwahrnehmung und Ich-Struktur

Heute ist die Selbstwahrnehmung ein Aspekt (von sechs) der sogenannten „Ich-Struktur“, die im Diagnosemanual der „Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik“ (OPD) verwendet wird. Die sog. „Struktur Achse“ im OPD wurde maßgeblich von Gerd Rudolf mitentwickelt. Er definiert (Ich)Struktur so: „Struktur ist definiert als die Verfügbarkeit über psychische Funktionen, welche für die Organisation des Selbst und seine Beziehungen zu den inneren und äußeren Objekten erforderlich sind.“
Das Selbst versteht sich hier als das „Ich“, welches sich selbst betrachtet, selbst wahrnimmt und bewertet, und so zum „Selbst“ wird. Das „Ich“ wiederum kann als zentrale Organisation des psychischen Erlebens verstanden werden, das sich auch nach außen orientiert und handelt.

Damit erweitert sich die Selbstwahrnehmung über die Körperlichkeit hinaus. Es geht um die Fähigkeiten zur Selbstreflexion, zur Schaffung eines Selbstbilds, dem Aufrechterhalten einer Identität, um die Fähigkeit der Gefühlsunterscheidung und um das Körperselbst.

Die Körperpsychotherapie folgt schon lange der Spur von Freuds Ausspruch: „Das Ich ist in erster Linie ein körperliches.“ Die KPT verfolgte diese Spur bis in die frühen Entwicklungsphasen des Ichs sogar bis in die vorgeburtliche Zeit zurück. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie sich die Körperstruktur in den Beziehungserfahrungen entwickelt und welche charakteristischen psychischen Merkmale daraus entstehen.

Entwicklung der Körperlichkeit

Dieses Vorgehen wurde auch in der Theorie der Strukturentwicklung gewählt. Die Bedürfnissituation des Kindes ist bei Rudolf – Nähe und Kommunikation während der ersten drei Lebensmonate (nachgeburtlich), Bindung während des ersten und zweiten Lebensjahres, Autonomie im dritten und vierten Lebensjahr, und Identität während des fünften und sechsten Lebensjahres.

Kinder machen während ihres Heranwachsens Erfahrungen mit ihren Eltern. Ihre Bedürfnisse nach Nähe und Kommunikation, nach Bindung, Autonomie und Identität werden mehr oder weniger passend beantwortet. Den Kindern bleibt keine andere Wahl, als sich an diese Angebote anzupassen. Abgesehen von genetischen Anlagen formen diese Erfahrungen die Ich-Struktur, bzw. die strukturellen Fähigkeiten.

Frustrierte Bedürfnisse fühlen sich frustrierend an – schmerzlich, ärgerlich, traurig usf. Da die Bedürfnisse nicht benannt werden können, ist es schwierig, sie einzufordern. Da die Eltern die Bedürfnisse nicht erkennen, werden sie auf die geäußerten Gefühle mit Unverständnis reagieren, was die Frustration noch erhöht. Den meisten Kindern bleibt keine andere Wahl, als ihre Gefühle zu verstecken und zu lernen, sie zu ignorieren. Damit schränken sie allerdings ihre Selbstwahrnehmung erheblich ein.

Der Preis der Abwehrmanöver

Dass abgewehrte Gefühle, ja Abwehrmechanismen überhaupt, auch einen körperlichen Aspekt besitzen hat schon Wilhelm Reich aufgedeckt. Diese körperlichen Möglichkeiten sind vegetativ und/oder muskulär, teils autonom und teils willentlich. Als erfolgreiche Möglichkeit, sich der schlechten Gefühle zu entledigen, werden sie in das Selbstsystem fest eingebaut. Sie werden zur Gewohnheit, zur Routine und erscheinen im Lauf der Zeit als charakteristisch für die Person.

Jeder dieser körperlichen Aspekte der Abwehr hat auch emotionale und mentale Aspekte. Die Gefühle werden in diesem Bereich unklar, undifferenziert oder unangemessen – sie können nicht mehr handlungsleitend sein. Zu vielen dieser Aspekte gibt es Skriptsätze, Überzeugungen, die erklären, warum dieser Umgang mit einer Situation der einzig richtige sein muss.

Therapeutische Möglichkeiten der KPT

Die KPT hat mehrere Möglichkeiten entwickelt, wie sich ein Zugang zu neuen Körpererfahrungen herstellen lässt, bzw. wie mit Hilfe des Körperselbst die anderen Aspekte der Ich-Struktur gestärkt werden können.

Körperreisen führen die Aufmerksamkeit in verschiedene Körperbereiche. Beginnend mit Körperzonen – die Arme, die Brust, die Beine etc. lassen sich diese Reisen nach und nach vertiefen und differenzieren – der Beugemuskel des Arms, das Ellbogengelenk, die Rippen etc. Es ist sogar möglich mit der Achtsamkeit verschiedene Gewebe zu unterscheiden – Muskeln, Gefäße, Nerven, Knochen usw.

Angeleitete Bewegungen achtsam begleiten. Hier bekommen Klient*innen z.B. die Anweisung, ihre Hand zur Faust zu ballen und diese wieder zu lösen. Die verschiedenen Qualitäten von Anspannung und Entspannung, Beugung und Streckung, Schließung und Öffnung, Aktivität und Passivität sowie die Pulsation lassen sich auf sehr viele Kontexte ausweiten.

Berührungen vermitteln Körperempfindungen im Kontakt. So können Kontakt Qualitäten von Intensität, Geschwindigkeit, Richtung, Rhythmik erfahren und erforscht werden.
Interaktionen wie Tauziehen, Rücken an Rücken gegeneinander schieben, halten oder gehalten werden u.v.m. bringen Erfahrungen von Kraft in Kontakt, Erlebnisse von mitmenschlichem Halt und Zuverlässigkeit.

Behandlungen verschiedenster Art vermitteln neben der spezifischen Behandlungsabsicht die Erfahrung von einfühlsamer mitmenschlicher Interaktion.

Im Austausch über die Erfahrungen lassen sich Stimmungen und Gefühle identifizieren, die das Selbstbild der Klient*innen bereichern und nuancenreicher machen. Die Verbindung von aktiver Bewegung mit Emotionen unterstützt die differenzierte Wahrnehmung der Gefühle. Das Gespräch unterstützt auch die Reflexionsfähigkeiten und erweitert sie sogar. Alle diese Aspekte unterstützen auch den therapeutischen Prozess im Ganzen, der zu einer klareren Identität führt.

Die Psychosomatik betrachtet die digitalen Medien

Digitale Medien und psychische Gesundheit

Bericht vom Psychosomatischen Dienstags-Kolloquium „Körper – Seele – Geist“ der Psychosomatischen Klinik Freiburg vom 04.07.18 Von Prof. Vera King:                            „Wenn ich morgens aufstehe, mache ich zuallererst mein Handy an – Adoleszenz in digitalen Welten“

Einführung

Frau King forscht und lehrt in den Erziehungswissenschaften und der Soziologie mit einem Psychoanalytischen Hintergrund. Sie geht der Frage nach, ob und falls ja, die Digitalisierung einen Einfluss auf die Adoleszenz nimmt. Unter Adoleszenz versteht sie einfach die Zeit zwischen Kindheit und Erwachsenem. Das ist eine Zeit, in der die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Auf der Basis der kindlichen Entwicklung öffnet sich hier noch einmal ein Fenster zur Identitätsfindung. Gesucht werden neue Weltbilder, neue Arten von Beziehung, Anerkennung und eben eine neue Identität. Diese muss mit den körperlichen Veränderungen, der Entwicklung der Sexualität und den neuen Medien umgehen können. Sie ist in der Regel begleitet von Allmachts- und Größenfantasien, experimentiert mit Grenzen und Grenzüberschreitungen, stöbert in einem Möglichkeitsraum, aus dem sich gewissermaßen eine Wiedergeburt vollziehen kann. Dies alles findet vor dem Hintergrund von allgegenwärtigen Algorithmen statt, die steuern, was die Adoleszenten zu sehen bekommen, und was nicht.

Psyche und Kultur in Zeiten der Digitalisierung

Die Digitalisierung stellt eine vielfältige Herausforderung das. Es geht dabei um das soziale Miteinander, die psychische Verarbeitung, die Symbolisierung, für Beziehungen, weiter für das Verständnis von An- und Abwesenheit und das Verständnis von Anfang und Ende. Die Auswirkungen dieser Herausforderungen wurden in verschiedenen Studien erfasst. Frau King hebt hervor, dass dabei insbesondere die Scham in einer neuen Form aufgetaucht ist.

Neue Relationen von offline und online Welten

Schon der Titel des Vortrags benennt, dass der Zugang zur digitalen Welt häufig schon mit dem Aufwachen genutzt wird. Die Zeitspannen, die Adoleszente in der online Welt verbringen, umfassen häufig mehr als vier Stunden täglich. Diese Aufenthalte entfalten eine Eigendynamik. „Was geht?“ im Freundeskreis, wer hat gepostet oder geliked? Diese Dynamik wird durchaus kritisch wahrgenommen, aber es scheint keine Möglichkeit zu geben, dagegen anzukommen. Die digitale Welt beansprucht mehr und mehr Relevanz vor der analogen Realität und das Phänomen, dass mitten im Gespräch ein Teilnehmer sich „kurz“ mit seinem Smartphone beschäftigen muss, ist inzwischen gut bekannt.

Adoleszente Selbsterschaffung in Social Media

Der umfassende Weltzugang durch die digitalen Medien benötigt ein Bild, das der Welt präsentiert werden kann und diese Selbstbilder lassen sich frei entwerfen. Sie erlauben es, sich von der eigenen Realität und von sozialen Grenzen zu entfernen. Gleichzeitig erlauben sie es auch, sich von der Welt der Erwachsenen zu verabschieden, zumindest, sich von ihr zu distanzieren. Das Smartphone gewinnt den Status eines „digitalen Objekts“ – wird also gewissermaßen zu einem Teil der Psyche, die die Selbstwahrnehmung ebenso verändert wie die sozialen Interaktionen. Die gesteigerte Unmittelbarkeit digitaler Kommunikationen führt ebenfalls zu psychischen Veränderungen.

Psychisches Erleben digitaler Medien, Außen- und Innenwelten

Die Aufmerksamkeit, die digitale Medien fordern, ist enorm und Aufmerksamkeit verschiebt sich mehr und mehr von der analogen Welt zur digitalen. Die Adoleszenten sind mitunter leiblich anwesend und mit ihren Gedanken doch in der digitalen Welt. Die anschmiegsame Technik verführt zu einer Mensch-Maschinen Interaktion, wobei die Interaktion von Selbst und Anderem in den Hintergrund gerät. Das Smartphone wird auch zu einem neuen Quasi-Körperteil.

Ringen um Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeit zu bekommen, spielt eine wichtige Rolle für das psychische Erleben und Aufmerksamkeit im gigantischen Meer des WWW stellt gewissermaßen eine eigene Währung dar. Aber wie ist Aufmerksamkeit bei dieser Konkurrenz zu gewinnen? Mit welchem Bild, welcher Nachricht erreiche ich User, damit sie mir ihre Aufmerksamkeit schenken? Digitale Plattformen haben raffinierte Funktionen entwickelt, um die User bei der Stange zu halten. Wer Aufmerksamkeitspunkte gesammelt hat, möchte die auf gar keinen Fall wieder verlieren, auch wenn die Aufmerksamkeit von wildfremden Menschen kommt.

Permanente Arbeit am Bild – digitale Selbstdarstellung

Eine wichtige Rolle spielt das Selfie. Es spendet einerseits Selbstvergewisserung – das bin ich! Gleichzeitig wird dieses Selfie von anderen gesehen und bewertet. Das Bild, das ins Netz gestellt wird soll mich gut aussehen lassen. Aber sehe ich gut genug aus? Nein sicher nicht, also muss das Bild gefotoshopt werden. Es ist vielen Adoleszenten bewusst, dass sie ihr Aussehen fälschen und auch, dass der Beifall, den sie für ein gefälschtes Selfie erhalten, einen faden Beigeschmack hinterlässt. „Es ist harte Arbeit, viele Follower zu bekommen.“ So eine befragte Jugendliche. Auch offline ist die Aufmerksamkeit noch in der digitalen Welt – sie plant, entwirft und sorgt sich um jeden Internet Auftritt.

Geteilte Aufmerksamkeit

Die Überwertigkeit des Digitalen vor dem leiblichen Miteinander führt zu neuen Beziehungsformen.

Vervielfältigte und fragmentierte Kommunikation unter Jugendlichen

Aus einer einfachen leiblichen Präsenz wird eine mediale Omnipräsenz, denn kaum ein Gespräch findet ohne Unterbrechung statt. Häufiger finden sich zwei oder mehr Jugendliche zusammen, und kommunizieren mit dem Smartphone miteinander.

Vater oder Mutter am Smartphone …

Dies kann auch eine Rolle in der Eltern-Kind Beziehung spielen. Die Eltern, die neben der Kinderbetreuung auf ihr Smartphone schauen, sich von ihm ablenken lassen, oder es für wichtiger halten, als die Äußerungen des Kindes. Das Kind kommt womöglich in eine Konkurrenzsituation mit dem Smartphone der Eltern.
„Der Glanz im Auge der Mutter oder des Vaters beim Blick auf das Smartphone (anstatt auf das Kind)“
Das Kind wird sich die Aufmerksamkeit im Netz suchen, denn dort bekommt es genau diese.

Fazit

Digitale Welten bieten neue Chancen und stellen vor neue Herausforderungen. Die alte Frage nach Schein und Sein wird neu gestellt und mit neuen Mitteln beantwortet.
Die Scham, in Anwesenheit anderer das Smartphone zu nutzen, schwindet. Aber neue Schamquellen tauchen auf. Die mögliche Beschämung im Netz, nicht up to date zu sein, nicht in den Netzwerken präsent zu sein und auch die Scham, das echte, eigene Gesicht zu zeigen.
Aus der ursprünglichen Triade von Mutter, Vater, Kind entwickeln sich Triaden, die ein Smartphone enthalten. Mutter, Kind, Smartphone.
Es entsteht eine neue Dynamik der Aufmerksamkeitsökonomie. Wenn ich von A keine mehr bekomme, wende ich mich einfach B zu.

Die Psychosomatik macht einen Ausflug in die Medienwissenschaft

Medienwissenschaft und Psychologie

Bericht vom Psychosomatischen Dienstags-Kolloquium „Körper – Seele – Geist“ der Psychosomatischen Klinik Freiburg vom 26.06.18
Von Prof. Bernhard Pörksen „Die neue Macht der Lüge. Meinungsbildung und Desinformation im digitalen Zeitalter“

Herr Pörksen spricht frei, ohne Powerpoint und mit nur wenigen Stichwortzetteln in der Hand. Er führt uns mit einer kleinen Geschichte ins Thema ein. Es ist die Geschichte eines amerikanischen Radioreporters, der vor allem durch seine Verschwörungstheorien, die Leugnung des Klimawandels und seine Anhängerschaft zu D. Trump bekannt ist. Als 2017 der Hurrikan „Irma“ Kurs auf Florida nahm, erklärte er das zu einer Fake-News. Er blieb in seinem Studio sitzen und man weiß nicht genau, was ihm zugestoßen ist. Allerdings musste er eine Zeit lang seine Sendung aussetzen, was er auf geheime Maßnahmen zurückführte. Mit diesem „Superlativ von Seltsamkeit“ führt uns Herr Pörksen zu der Frage, was Realität eigentlich sei. Diese Frage ist alles andere als leicht zu beantworten. Letztlich wäre der Satz: „Realität ist das, was nicht verschwindet, auch wenn man nicht daran glaubt.“ Die wohl beste Näherung an eine Definition.

Postfaktisches Zeitalter?

Angeblich, so Herr Pörksen weiter, leben wir im „Postfaktischen Zeitalter“. Er bekundet seine Skepsis gegen diese Benennung. Zum Ersten wechseln Zeit-Diagnosen recht schnell, und so bleibt es für ihn fraglich, ob diese Bezeichnung treffend sein kann. Zum Zweiten suggeriert diese Benennung, dass es einmal ein „Faktisches Zeitalter“ gegeben hätte. Aber wann soll das gewesen sein? Die Politik war schon immer ein Pfuhl von Lüge und Propaganda. Zum Dritten empfindet er den Ausdruck als resignativ – es ist eh zu spät, wir können nichts mehr ändern.
Also möchte uns Herr Pörksen eine tiefergehende Zeitdiagnose anbieten, die auch „Ambivalenz fähiger“ sein soll. Er benennt die Ausgangslage als eine „tektonische Verschiebung der Informationsarchitektur“ – Boden und Wände wackeln also tüchtig – wie ist es dazu gekommen?

  1. Neue Verbreitungstechniken – z.B. gefälschte E-Mails, die als Massensendungen an unzählige Empfänger versendet werden und deren Lügen fast nicht mehr aus der Welt zu bringen sind.
  2. Neue Sichtbarkeit – zum heutigen Zeitpunkt gibt es bereits ca. 3 Milliarden Smartphones. In der Öffentlichkeit ist also quasi immer jemand mit einer Kamera dazu bereit, das nächstbeste Filmchen von wem auch immer zu drehen und sofort ins Netz zu stellen.
  3. Neue Manipulationsanfälligkeit der Öffentlichkeit – einerseits gibt es mehr Möglichkeiten für alle, Informationen bereit zu stellen, aber das erhöht auch die Möglichkeiten, Fälschungen zu verbreiten, die mitunter schwer als solche zu durchschauen sind.
  4. Neue Anreize – die Netzgemeinschaft steht auf Hypes, auf Extrem und auf Zuspitzungen. Die Klickraten werden gemessen und Marktakteure springen auf Trends auf und erhöhen so noch die Aufmerksamkeit.
  5. Neue Ungewissheit – die Flut von Informationen steigt immer höher, aber anstatt, dass uns das mehr Mündigkeit verleiht verunsichert dieses Zuviel viele Menschen.
  6. Neue Geschwindigkeit – dank Smartphones und Internet erleben wir weit entferntes quasi in Echtzeit. Das journalistische Spannungsfeld von „Schnelligkeit“ vs. „Genauigkeit“ kommt zugunsten der ersteren in ein Ungleichgewicht.

Was also tun?

Herr Pörksen referiert uns diese Punkte mit zahlreichen Beispielen. Was soll man nun von dieser Diagnose halten? Sich selbst erlebt der Vortragende zwischen den Polen von Apokalyptik und Euphorie wechselnd – zum Fatalismus neigt er nicht. Was kann getan werden, um mit diesen Verschiebungen fertig zu werden? Wie kann man Desinformation bekämpfen, ohne auf demokratische Grundwerte zu verzichten? Er unterstützt die Idee, dass die journalistischen Maximen von möglichst vielen Menschen erworben werden. Z.B. Prüfe erst und schreibe später! Höre auch die andere Seite! Sei skeptisch gegenüber anderen und dir selbst! Sei transparent in deinen Absichten!

Wie könnte das befördert werden? Herr Pörksen sieht drei Richtungen, in denen das bewerkstelligt werden kann.

  1. Journalistische Dialogfähigkeit – eine neue Kultur von Kommunikation zwischen Journalisten und Konsumenten
  2. Plattformregulierung – Inhaber von Internet Plattformen sollen kontrolliert werden – es bräuchte so etwas wie einen „Plattform Rat“.
  3. Bildung – es braucht ein Schulfach über Medienkompetenz, sowie Fähigkeiten zu einer Macht- und Medienanalyse

Mit drei Schlusssätzen (die einzigen Sätze, die er dann tatsächlich abliest) fasst er seinen Vortrag zusammen:

Wir, das Publikum, müssen medienmündig werden,

    1. Weil unser Miteinander von korrekten Informationen lebt
      Weil der Informationsraum neu definiert worden ist
      Weil wir medienmächtig geworden sind

Es gibt tosenden Beifall für Herrn Pörksen